Rheinland-Pfalz Uniklinikum: Ermittlungen gegen Herzchirurg

Neues Labor der Rechtsmedizin und Pathologie des UKS.  Archivfoto: Moschel
Neues Labor der Rechtsmedizin und Pathologie des UKS. Archivfoto: Moschel

Das Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) muss sich neben dem Missbrauchsskandal jetzt auch mit Vorwürfen illegaler Organentnahme und fahrlässiger Tötung beschäftigen. Wie die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gestern auf Nachfrage bestätigte, ermittelt sie gegen den Direktor der Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie des UKS wegen fahrlässiger Tötung durch einen möglichen Behandlungsfehler.

Darüber hinaus prüft die Behörde, ob am Uniklinikum bei einer Obduktion einer im Mai nach einer Operation verstorbenen Patientin widerrechtlich Organe (Herz und Gehirn) entnommen und einbehalten wurden. Anlass sind Strafanzeigen des Vaters der Verstorbenen, Franz Zach, der gegen Verantwortliche des UKS schwere Vorwürfe erhebt. Unter anderem habe er zwar mündlich einer klinischen Obduktion zugestimmt, aber nie schriftlich. „Auch eine rechtliche Aufklärung hat es nie gegeben“, so Zach gegenüber der RHEINPFALZ. Der 56-Jährige ist selbst Mediziner und lebt in Österreich. Seine in Homburg gestorbene 32-jährige Tochter war herzkrank und behindert. Weil diese Behinderung womöglich auf einen Behandlungsfehler einer Grazer Klinik zurückgeht, führt er seit Jahren in seiner Heimat einen Rechtsstreit. Auf der Suche nach medizinischer Hilfe in Deutschland hatte sich Zach für Homburg entschieden. Ein Fehler, wie er heute meint. Klinikum und Staatskanzlei schwiegen gestern zu den Vorwürfen. |dts

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