Rheinland-Pfalz Tödlicher Unfall bei Süd-Müll: Ermittlungen kurz vor Abschluss

Anlieferung von Sondermüll bei der Firma Süd-Müll in Heßheim. Vor der Halle erstickten im August 2018 zwei Mitarbeiter beim Umfü
Anlieferung von Sondermüll bei der Firma Süd-Müll in Heßheim. Vor der Halle erstickten im August 2018 zwei Mitarbeiter beim Umfüllen von Chemikalien. Foto: dts

Die Ermittlungen zu dem tödlichen Unfall im Sondermüll-Zwischenlager der Firma Süd-Müll in Heßheim (Rhein-Pfalz-Kreis) mit zwei Toten sollen eineinhalb Jahre danach beendet sein. Das sagte die Staatsanwaltschaft in Frankenthal gestern auf Nachfrage. Ob es für eine Anklage reichen wird, ließ sie offen.

Nach Kenntnissen der RHEINPFALZ könnten die Männer noch leben, wenn eine kleine Vorsichtsmaßnahme damals eingesetzt worden wäre: eine pH-Wert-Messung. Denn die Beiden sind an hochgiftigem Schwefelwasserstoff im August 2018 gestorben. Das Gas war entstanden, als die Süd-Müll-Mitarbeiter, darunter ein Chemiker, vermeintlich zwei Säuren, stattdessen aber eine Lauge und eine Säure zusammenkippten. Ein solcher Test hätte bei der Eingangskontrolle der beiden Gefäße erfolgen müssen. Ob dies tatsächlich bei dem anders als deklariert befüllten Großbehälter der Fall war, ließ sich nicht verifizieren. Eine entsprechende Unterschrift in den Firmenunterlagen fehlt, wie der Betreiber bereits früher bestätigte.

Frage der Verantwortung klären

Ob dafür jemand die Verantwortung tragen wird, wird die Staatsanwaltschaft in den nächsten drei Monaten beantworten. Bis Ende März 2020 sollen die Ermittlungen beendet sein. „Eher früher“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber. Eine weitere Kernfrage bleibt, wer für die falsche Befüllung eines der Unfallbehälter verantwortlich ist. Fest steht, dass die Angestellten während der Umfüllaktion keine Gasmaske trugen.

Gutachten wird erst in 2020 veröffentlicht

Eine Verpflichtung dazu gab es nach Auffassung von Süd-Müll und Genehmigungsbehörde nicht. Laut SGD Süd hat sich auch der Tüv-Gutachter „nach bisherigen Erkenntnissen“ nicht zu einer Tragepflicht geäußert. Süd-Müll will das Gutachten im neuen Jahr veröffentlichen. Einen Termin gebe es noch nicht, hieß es.

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