Rheinland-Pfalz Schnakenplage: Aus zwei Hubschraubern einen basteln

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So wie hier bei Römerberg wird das Mückenmittel derzeit per Hand verteilt.

Der Forderung angesichts der drohenden Schnakenplage am Rhein den Katastrophenfall auszurufen, erteilte die Aktionsgemeinschaft Kabs gestern eine Absage. Möglicherweise zeichnet sich jedoch eine Lösung ab.

Das sagte am Donnerstag der wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs), Norbert Becker, auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Am Donnerstag waren demnach rund 30 Kabs-Leute und freiwillige Feuerwehrleute in Leimersheim (Kreis Germersheim) zu Fuß und mit Rückenspritzen unterwegs, um das Schnakenlarven-Vernichtungsmittel BTI am Rhein auszubringen. „Mit den Hüftstiefeln kommen wir aber nur dorthin, wo das Wasser nicht höher als ein oder 1,50 Meter steht. Für alles andere brauchen wir den Hubschrauber“, sagte Becker.

Aus Zwei wird womöglich Eins

Die Firma, die im Auftrag von Kabs für die passenden Fluggeräte sorgt, hat laut Becker angedeutet, dass möglicherweise aus den zwei defekten Hubschraubern „ein funktionstüchtiger gebastelt“ werden kann. Das werde heute Thema in der Präsidiumssitzung sein. Genügend Körbe zur Verteilung des Eisgranulats aus der Luft – Becker sprach von „drei, vier“ – seien vorhanden. Geprüft werde zugleich, diese auf elektrischen Antrieb umzustellen, damit sie unter andere Hubschrauber passten. Unterdessen appellierte der Germersheimer Landrat Fritz Brechtel (CDU) an die Landesregierung in Mainz, zu helfen. Der FDP-Abgeordnete Christian Jung jenseits des Rheins forderte zudem, dass in Baden-Württemberg wegen der drohenden Stechmückenplage der Katastrophenfall ausgerufen werden soll und so die Bundeswehr zum Einsatz kommen könne. Das hält Kabs-Mann Becker nicht für nötig.

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