Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz: Elektrozäune sollen im Ernstfall Tierseuche abwehren

Wildschweine können die Tierseuche übertragen.
Wildschweine können die Tierseuche übertragen. Foto: dpa Foto: dpa

Bauern weiter besorgt werden Afrikanischer Schweinepest

Im Kampf gegen eine Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wird Rheinland-Pfalz weitere Zäune erwerben. Beschafft würden zusätzliche 60 Kilometer Elektrozaun, kündigte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Mittwoch in Mainz an. Außerdem sollten 40 Kilometer an festem Zaun zum Schutz vor Wildschweinen erworben werden.

Bereits ein Fall in Belgien

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Land mit den ersten 30 Kilometern Elektrozaun gerüstet. Die Zäune können bei einem ASP-Fall im Land das betroffene Gebiet abgrenzen oder beispielsweise bei Bedarf auch an der Grenze zu Belgien aufgebaut werden, wo es schon einen ASP-Ausbruch bei Wildschweinen gegeben hatte. Groß ist die Angst bei Landwirten vor einem Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest. Luxemburg hat einen Zaun an der Grenze zu Belgien gebaut, wo es einen Ausbruch gab. Im Saarland gibt es inzwischen einen auf Kadaver von Wildschweinen spezialisierten Suchhund.

Übertragung durch direkten Kontakt

Das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist für den Menschen ungefährlich, kann jedoch Wild- und Hausschweine befallen. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit wird es in den afrikanischen Ursprungsländern von Lederzecken übertragen. In Mitteleuropa spielen diese Zecken keine Rolle. Hier kann eine Übertragung durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren – etwa wandernde Wildschweine – erfolgen. Und zwar über Sekrete, Blut oder Sperma.

Verbreitet werden kann das ASP-Virus auch durch verseuchte Gegenstände, beispielsweise schlecht gereinigte Transportfahrzeuge oder kontaminierte Ausrüstungsgegenstände. Auch über belastete Lebensmittel wie Wurst könnte die Tierseuche eingeschleppt werden.

Maßnahmen der Schweinezüchter

2018 kam es zu einem ASP-Ausbruch in Belgien, in direkter Nachbarschaft zu Rheinland-Pfalz. Auch in Osteuropa und im Baltikum grassiert das Virus. Nach aktuellen Zahlen des Loeffler-Instituts gab es in diesen Regionen bislang 327 ASP-Fälle, die meisten davon mit 103 in Ungarn, gefolgt von 86 in Rumänien und 82 in Polen. In Belgien gab es zuletzt keine Fälle mehr. Schweinehalter schützen sich, indem sie ihr Gelände einzäunen, den Personenverkehr auf das Nötigste einschränken und Fahrzeuge nach der Fahrt zum Schlachthof gründlich reinigen.

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