Rheinland-Pfalz Orchideenbuch kommt Orchideen zugute

Farbenfroh: die Hummel-Ragwurz.
Farbenfroh: die Hummel-Ragwurz.

Anfang Dezember ist der reich bebilderte Band „Faszinierende Orchideen der Pfalz“ erschienen. Der Gewinn aus dem Verkauf des Buches soll dem Förderverein Naturschutz und Landwirtschaft (FNL) mit Sitz in Völkersweiler (Kreis Südliche Weinstraße) zugutekommen. Wir fragten einen der beiden Autoren, Oliver Röller, wofür das Geld verwendet wird und was die nächsten Ideen des Fördervereins sind.

Wie sind die Reaktionen auf das Orchideenbuch?

Sehr gut - soweit ich das überschauen kann. Einige Leserinnen und Leser haben uns Mails geschrieben und sich bei uns für unser Engagement bedankt. Auch ausgewiesene Orchideenkenner, die selber schon naturkundliche Bücher verfasst haben, haben uns ihre Anerkennung ausgesprochen. Lob gab es aber auch dafür, dass es uns wohl gelungen ist, das Thema allgemeinverständlich und unterhaltsam rüber zu bringen und natürlich für die tollen Orchideenfotos von Dirk Funhoff. Wie läuft der Verkauf? Wir sind mit der Nachfrage sehr zufrieden. Wir haben 1000 Exemplare drucken lassen. Rund 650 Bücher sind schon verkauft. Die nächste Orchideensaison steht ja schon kurz bevor. Ab Ende März blühen die ersten Fingerwurz-Arten und dann auch schon bald die ersten Ragwurz-Arten. Das heißt, noch sind Exemplare erhältlich? Ja, natürlich! Ich vermute, dass wir die restlichen Bücher dieses Jahr verkaufen werden. Wer also noch ein Buch möchte, sollte es bald bestellen. Am einfachsten geht das über unsere Homepage www.orchideen-pfalz.de. Es ist aber auch über den Buchhandel erhältlich. Der Preis pro Buch beträgt 23,80 Euro. Wofür wird der Gewinn aus dem Verkauf des Buches verwendet? Wir Autoren haben die Arbeit an dem Buch ehrenamtlich geleistet und angekündigt, dass der Gewinn aus dem Buchverkauf dem Schutz der heimischen Orchideen zugutekommt. Kürzlich hat der Förderverein Naturschutz und Landwirtschaft ungenutzte Grundstücke angeboten bekommen, die an eine Wiese mit einem der größten mir bekannten Bestände der Gefleckten Fingerwurz und der Weißen Waldhyazinthe im Pfälzerwald angrenzt. Der Verein hat beschlossen, die Flächen zu erwerben, um dort weitere magere Wiesenflächen zu entwickeln. Wie kam die Entscheidung zustande? Meines Erachtens sollten solche für unseren jungen Verein wichtige Entscheidungen gut überlegt und von vielen Mitgliedern entschieden werden. Wir vom Vorstand haben deshalb eine ausführliche Beschreibung des Vorhabens an die Mitglieder geschickt und darum gebeten, das Thema gemeinsam in der Mitgliederversammlung Anfang Februar zu diskutieren. Das Ergebnis war sehr erfreulich. Einige Mitglieder haben spontan ihre Spendenbereitschaft erklärt. Es wurde beschlossen, dass ein Drittel der Ankaufsumme durch Mitgliedsbeiträge, ein weiteres Drittel durch den Verkaufserlös aus dem Buch und der Rest durch Spenden zusammen gebracht werden soll. Und? Sind genügend Spenden zusammen gekommen und reicht der bisherige Verkaufserlös? Wir sind nah dran. Wenn die RHEINPFALZ-Leser in den nächsten zwei Wochen noch ein paar Bücher bestellen oder uns eine Spende zukommen lassen, dann haben wir es geschafft. Was sind die nächsten Ideen des Fördervereins? Wir starten im März das Projekt PfalzFlora, bei dem wir botanisch interessierte Bürgerinnen und Bürger anleiten, wie wir in den nächsten Jahren gemeinsam die Pflanzenwelt im Pfälzerwald und deren Veränderungen dokumentieren können. Außerdem haben wir mit dem Arbeitskreis Heimische Orchideen eine Vereinbarung getroffen, dass wir ehemalige Orchideenfundorte in der Pfalz aufsuchen, um zu prüfen, ob es die Bestände, die früher dort festgestellt wurden, noch gibt. Kann man da noch mitmachen? Das Interesse ist groß. Wir haben schon über 40 Anmeldungen. Ein paar Plätze sind aber noch frei. Wer Interesse hat, sollte sich schnell unter kontakt@fnl-pfalz.de beim FNL melden. | Jürgen Müller

Der Haßlocher Biologe Oliver Röller bei einer Lehrexkursion am Annaberg bei Bad Dürkheim-Leistadt. In der Hand hält er einen Fas
Der Haßlocher Biologe Oliver Röller bei einer Lehrexkursion am Annaberg bei Bad Dürkheim-Leistadt. In der Hand hält er einen Faserschirm. Dabei handelt es sich um einen bei uns sehr seltenen Doldenblütler.
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