Rheinland-Pfalz Menschen befolgen verschärfte Regeln - Patientenzahl steigt weiter

Kaum Verkehr auf der A6
Kaum Verkehr auf der A6

Die Rheinland-Pfälzer haben den Appellen von Politik und Polizei weitgehend Folge geleistet und sich größtenteils an die verschärften Regeln im Alltag gehalten. Die Zahl der Corona-Patienten steigt auf mehr als 1100 an.

Die verschärften Regeln zur Eindämmung des Coronavirus sind von der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz am Wochenende weitgehend befolgt worden. Nach Angaben der Polizeipräsidien in Mainz, Koblenz und Trier seien in der Nacht zum Sonntag kaum Verstöße registriert worden, die Menschen hätten sich überwiegend an die Vorgaben der Behörden gehalten.

Höchste Fallzahlen im Kreis Mayen-Koblenz

Am Samstagmittag waren weitere von der Landesregierung angeordnete Maßnahmen im Kampf gegen die rasante Ausbreitung des Coronavirus in Kraft getreten. So sind Versammlungen von mehr als fünf Personen verboten, zudem müssen Restaurants und Gaststätten geschlossen bleiben.

Die Zahl der registrierten Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 stieg in Rheinland-Pfalz innerhalb von 24 Stunden um 87 auf 1149 an. Die höchsten Fallzahlen wurden aus dem Landkreis Mayen-Koblenz gemeldet, wo sich bis zum Sonntagvormittag (Stand: 10 Uhr) 136 Personen infiziert hatten. Von den Städten war Mainz mit 81 Erkrankten am häufigsten betroffen.

Keine weiteren Todesfälle

Nach Angaben des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie gab es bis zu diesem Zeitpunkt aber keine weiteren Todesfälle. Zuvor waren in Rheinland-Pfalz zwei Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben.

Kontrollen

Die Polizeidienststellen des Landes sind mit fast 500 Kräften der Bereitschaftspolizei und der Hochschule der Polizei verstärkt worden, um die konsequente Umsetzung der Corona-Bekämpfungsverordnung mit umfassenden Kontrollen zu unterstützen.

In der Nacht zum Samstag blieb es in den Innenstädten weitgehend ruhig. Aus der Landeshauptstadt Mainz meldete die Polizei nur zwei Ruhestörungen wegen Feierns im Freien und vier Auflösungen von Kleingruppen unter zehn Personen. In Ludwigshafen wurden vier junge Männer von der Polizei an einer Autowaschanlage beim derzeit untersagten Säubern ihrer Fahrzeuge erwischt. Das Quartett muss mit einer Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit rechnen

Nachbarschaftshilfe

Wie Baden-Württemberg und das Saarland will auch Rheinland-Pfalz schwerkranke Coronavirus-Patienten aus Frankreich behandeln. Die Krankenhäuser in der Grenzregion werden nach ihren Möglichkeiten französische Intensivpatienten übernehmen, teilte das rheinland-pfälzische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie am Sonntag via Twitter mit. Vor allem im Elsass und der gesamten Region Grand Est ist die Zahl der Corona-Infektionen dramatisch gestiegen.

Handwerk

Aus Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter und Kunden hat der Landesverband der Friseure die Schließung aller Salons in Rheinland-Pfalz für vorerst zwei Wochen gefordert. „Wir erwarten von unserer Landesregierung eine klare und zumindest für Rheinland-Pfalz gleichlautende Rechtslage“, heißt es in einem Schreiben an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).

Zudem erwartet der Landesverband für die Kleinst- und Kleinunternehmen eine schnelle und unkomplizierte Unterstützung in Form von Zuschüssen. Ferner solle das Kurzarbeitergeld bei Geringverdienern, zu denen vor allem die Teilzeitkräfte in den Friseursalons zählten, angehoben werden. Neben den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Saarland haben mit dem Landkreis Bad Dürkheim und der Stadt Trier auch erste Kommunen in Rheinland-Pfalz bereits die Schließung der Friseurläden angeordnet.

x