Rheinland-Pfalz Mainz: Anhörung im Landtag zu Kerosinablass (mit Video)

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Ein Airbus 380 vor mächtigen Kerosintanks auf dem Flughafen Frankfurt. Am 10. Oktober hat eine Maschine dieses Typs 40 Tonnen Kerosin über der Pfalz abgelassen.

Kerosinablass über der Pfalz sorgte in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen. Am Dienstag hat sich der Mainzer Landtag in einer Anhörung damit befasst. Dabei kam heraus: Für die von der Umweltministerkonferenz geplante Studie sind überhaupt keine konkreten Messungen zu diesem Thema vorgesehen.

Mainz. Auf die Initiative von Rheinland-Pfalz hatte sich die Umweltministerkonferenz, wie mehrfach berichtet, dazu entschlossen, eine Studie zu den Risiken durch Treibstoffablass von Langstreckenflugzeugen in Auftrag zu geben. Die Ergebnisse werden für Herbst 2018 erwartet. Hintergrund ist, dass die derzeit vorhandenen Erkenntnisse zum Kerosinablass aus Untersuchungen stammen, deren Daten in den 1950er- bis 1970er-Jahren gewonnen wurden.

Expertise noch nicht endgültig beauftragt

Lars Mönch, der am Dienstag in Mainz für das Bundesumweltamt referierte, informierte die Abgeordneten, dass für die geplante Studie – entgegen der Annahmen vieler Parlamentarier – kein Flugzeug über Messstellen fliegen und dabei Kerosin ablassen wird. Die Herangehensweise sei eher eine intensive Literaturrecherche. Allerdings, schränkte Mönch ein, sei die Expertise noch nicht endgültig beauftragt. Es könnte sein, dass das Bundesumweltamt als zuständige Behörde sich noch anders entscheidet. Genau das forderte SPD-Fraktionschef Alexander Schweitzer. Er hält eine Messung in der Studie für „zwingend notwendig“. Der Südpfälzer erhofft so eine höhere Glaubwürdigkeit, als wenn nur Berechnungen und Simulationen herangezogen würden. Gleicher Auffassung war auch Thomas Weiner (CDU). Der Pirmasenser pochte auf „Daten statt Simulation“.

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