Rheinland-Pfalz Ludwigshafener Bombenbastler wird zum Zeugen

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Tür zu im Wiener Gericht? Auch in Österreich kann die Öffentlichkeit von einem Prozess ausgeschlossen werden, wenn ein minderjähriger Zeuge vernommen wird. Ob das auch passiert, wenn der mittlerweile 14-jährige Bombenbauer aus Ludwigshafen dort aussagt, lässt die Justiz noch offen.

Mit zwölf Jahren wollte der Junge auf dem Ludwigshafener Weihnachtsmarkt ein Selbstmordattentat verüben, seither haben ihn die Behörden streng abgeschirmt. Doch nun soll der Deutsch-Iraker in einem Wiener Terrorprozess aussagen. Das Jugendamt fordert, dass dabei die Öffentlichkeit ausgesperrt wird.

Ganz ans Ende ihrer Zeugenliste hat die Wiener Staatsanwaltschaft den Namen eines mittlerweile 14-jährigen Deutsch-Irakers geschrieben. Dabei dürfte dessen Aussage die wichtigste in einem Terrorprozess werden, der am 4. April in der österreichischen Hauptstadt beginnt. Angeklagt ist dort der 19-jährige Lorenz K. – unter anderem, weil er auf Twitter einen Anschlag bejubelte und der Islamistenmiliz IS in einem Video die Treue schwor. Doch am schwersten wiegt ein Vorwurf, der die Pfalz betrifft.

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Verteidiger des Angeklagten Lorenz K.: Wolfgang Blaschitz will den Ludwigshafener Jungen nicht einfach in einer Videoschaltung sehen, sondern ihn in den Wiener Gerichtsaal bringen lassen.
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Schon als Neunjähriger drohte der Deutsch-Iraker aus Ludwigshafen in einer Video-Botschaft mit einem Attentat. Mittlerweile haben die Behörden diese Aufnahme aus dem Netz gelöscht. Foto: Hämmelmann
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Abgesperrt: In einem Versteck am Ludwigshafener Rathaus-Center entdeckte die Polizei Ende 2016 den Eigebau-Sprengsatz des damals Zwölfjährigen.
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