Rheinland-Pfalz Kriminalitätsstatistik: Minister greift Banken an

Trotz erster Fahndungserfolge werden immer mehr Geldautomaten in die Luft gejagt.
Trotz erster Fahndungserfolge werden immer mehr Geldautomaten in die Luft gejagt.

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist vergangenes Jahr in Rheinland-Pfalz weiter gesunken. Mehr Arbeit hat die Polizei dafür mit Banden, die Geldautomaten sprengen, um an die Scheine zu kommen. Innenminister Lewentz wirft Geldinstituten vor, nicht die modernste Technik einzubauen.

Die Polizei hat 2018 landesweit rund 238.700 Straftaten registriert, so wenige wie seit 20 Jahren nicht mehr. In fast 64 Prozent der Fälle konnten die Ermittler Täter überführen. Diese Zahlen stehen in der Kriminalitätsstatistik des Landes, die Innenminister Roger Lewentz (SPD) gestern in Mainz vorgestellt hat. Aus dem Zahlenwerk geht auch hervor, welche Delikte der Polizei und natürlich auch den Opfern ganz besonders viel Kummer bereitet haben.

Minister: Geldautomaten unsicher

Internationale Banden, die sich auf die Sprengung von Geldautomaten spezialisiert haben, halten die Polizei weiter in Atem. Landesweit 26 dieser Geräte wurden 2018 in die Luft gejagt (2017: 23). In 17 Fällen kamen die Täter tatsächlich an das Geld heran, in neun Fällen blieb es beim Versuch. Obwohl die Polizei eine polnische und eine niederländische Bande dingfest gemacht hat, gehen die Sprengungen weiter. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres sind bereits acht Fälle registriert worden. Minister Lewentz übte gestern scharfe Kritik an den Banken. Die Automaten-Räuber gingen sehr professionell und skrupellos vor. Die Sprengungen beeinträchtigten das Sicherheitsgefühl der Menschen und könnten Menschenleben gefährden. Lewentz warf den Banken vor, auf verfügbare Sicherheitstechnik zu verzichten, um Kosten zu sparen. Ohne Widerspruch der Branche stehe der Vorwurf, hierzulande würden Geldautomaten eingesetzt, die in den Niederlanden wegen mangelnder Sicherheit ausgemustert worden seien, sagte der Minister.

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