Rheinland-Pfalz Kommentar: Wofür der Prozess gut sein könnte

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Mehrere Jahre Haft drohen dem Angeklagten, der 2016 aus Versehen eine falsche Rohrleitung angeflext und so fahrlässig das BASF-Explosionsunglück mit fünf Toten, Dutzenden Verletzten und einem gigantischen Sachschaden verschuldet haben soll. Vor Gericht gestellt wird er nun, obwohl ihm niemand böse Absicht unterstellt. Allein der Prozess dürfte zur Tortur für den Mann werden, den die Flammen auch selbst schwer verletzten. Aber andere Überlebende wird die Aussicht ebenfalls quälen, dass sie ihr persönliches Schicksal nun als Zeugen vor großem Publikum ausbreiten müssen. Doch immerhin bietet das Verfahren den Opfern die Chance, dass noch einmal gründlich, öffentlich und – vor allem – für sie nachvollziehbar untersucht wird, wie es zur Katastrophe gekommen ist. So könnte das Verfahren am Ende selbst dann einen Sinn gehabt haben, wenn die Richter möglichst milde urteilen, weil sie befinden: Dieser Angeklagte ist schon gestraft genug.

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