Rheinland-Pfalz kommentar: Verwirrspiel

Das Kita-Gesetz ist zu wichtig,

um die Debatte darüber im

Zahlenwust zu ersticken. Es ist

mehr Transparenz nötig.

Das Wahlkampfgetöse ist nächste Woche vorbei, aber der erbittert geführte Streit um die Novelle des Kindertagesstättengesetzes wird bleiben. Es ist ein wichtiges Gesetz, denn es legt die Grundlagen dafür, ob Kinder unabhängig vom Elternhaus eine gute Vorbereitung für den Schulstart erhalten. Oder ob sie Defizite im sozialen Verhalten, bei der sprachlichen Entwicklung oder in anderen Fertigkeiten mit in ihre Bildungslaufbahn schleppen. Viele Kinder werden künftig noch mehr Zeit als heute in der Kindertagesstätte verbringen. Die Rahmenbedingungen, die das Gesetz definiert, entscheiden mit darüber, ob Kinder genügend menschliche Wärme von Erzieherinnen und Erziehern erhalten. Angesichts dieser Bedeutung ist es unwürdig, wie die politische Debatte geführt wird. Zuletzt haben sich Regierung und Opposition in einer Zahlenschlacht verhakt, in der jede Seite der anderen mangelnde Rechenkünste vorgeworfen hat. Die Forderung des Landesrechnungshofs kommt deshalb genau richtig. Das Bildungsministerium soll seine Berechnungsgrundlagen offenlegen und damit transparent machen, woher wie viel Geld für die Neuerungen kommt. Hilfreich wären außerdem Berechnungen des Ministeriums, die belegen, wie sich die Personalausstattung im Vergleich zur aktuellen Situation verändert. Dann könnten sich die Menschen zum Beispiel im Parlament und in den Kindertagesstätten besser ihre eigene Meinung bilden.

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