Rheinland-Pfalz Kommentar: Guter Verschnitt

Ein neues Konzept allein reicht nicht, Pfalzwein muss das Vertrauen der Winzer gewinnen. Dann kann

etwas Gutes daraus entstehen.

Es klingt nach einem guten Plan: Die Pfalzwein-Werbung zieht alle Kräfte zusammen, vereint kreative Köpfe und Macher, nutzt die Kontakte und kämpft mit dieser starken Truppe für eine Stärkung der Marke Pfalz. Das Konzept steht, auch wenn es in der Kürze der Zeit nicht in allem ausgefeilt ist. Es wäre sicher besser gewesen, bereits im Januar an die Reform zu gehen, als sich das Problem des Rechtsverstoßes stärker abzeichnete. Dass an der Spitze der Organisation seit einigen Monaten ausgerechnet der Südpfälzer Boris Kranz steht, kann der Sache nur nutzen, ja, ist ein Glücksfall. Denn es sind Politiker und Winzer von der Südlichen Weinstraße, die murren, weil sie um die Marke SÜW fürchten. Verständlich. Die haben sie sich hart erarbeitet. Sie maulen aber auch, weil keiner weiß, welchen Stellenwert die Weinwerbung im Verein Südliche Weinstraße künftig noch hat. Ohne Weinwerbung ist Tourismus in der Region kaum denkbar. Beide Vereine, SÜW und Deutsche Weinstraße – Mittelhaardt, sollten darauf reagieren und sich sehr bald neu ausrichten. Für eigene Weinwerbung braucht es dann Sponsoren. Auf Pfalzebene müssen Kranz und seine Mitstreiter Vertrauen aufbauen und die Winzer mitziehen. Die junge Generation hat gezeigt, dass sie nicht in Konkurrenz denkt, sondern Gemeinsamkeiten zelebrieren kann. Schließlich ist die neue Weinwerbung in enger Kooperation mit der Bauern- und Winzerschaft erst der Anfang. Größer, besser, schlagkräftiger – längst muss die Pfalz international bestehen. Übrigens auch im Tourismus.

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