Rheinland-Pfalz In Kandel zeichnet sich Bündnis gegen rechts ab

Nach dem Besuch von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zeichnet sich in Kandel ein breites Bündnis aus Politik, Kirche, Wirtschaft und engagierten Bürgern ab, das sich den Demonstranten aus dem rechten Spektrum entgegensetzen will.

«KANDEL.»Die Kandeler Pfarrerin Mirjam Dembek sagte am Dienstagabend: „Das geht so nicht, wir müssen ein Zeichen setzen.“ Doch welches, darüber waren sich die rund 50 Anwesenden, die sich mit Dreyer getroffen haben, unschlüssig. Wie berichtet, hat sich Dreyer mit den Akteuren vor Ort ausgetauscht und über Strategien gesprochen, wie Kandel vor den „aggressiven Aufmärschen“ geschützt werden könne. Am 3. März waren bei einer von einer baden-württembergischen AfD-Abgeordneten angemeldeten Demonstration 4000 zum Teil rechtsextreme Teilnehmer durch die 9000-Einwohner-Stadt gezogen. Zu Gegendemonstrationen, zu denen unter anderem das Bündnis „Wir sind Kandel“ aufgerufen hatte, waren rund 700 Teilnehmer gekommen. Seit dem gewaltsamen Tod einer 15-jährigen Schülerin gab es immer wieder Kundgebungen. Tatverdächtig ist ein afghanischer Flüchtling. Dreyer wirft den rechten Demonstranten vor, die Tat zu instrumentalisieren. Unterstützung kam gestern aus der FDP-Landtagsfraktion. Steven Wink, Abgeordneter aus Pirmasens, kündigte seine Teilnahme an der nächsten Demonstration von „Wir sind Kandel“ am 24. März an. Er wolle ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzten und in den Dialog mit den Menschen in der Stadt treten. „Ich möchte nicht, dass sich in meiner Heimatregion die versammelte rechte ,Elite’ unwidersprochen zu obskuren Demonstrationen trifft. Ein ganzer Ort wird in Geiselhaft genommen.“

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