Rheinland-Pfalz Grundwasser-Zufluss schwächelt

«MAinz». In Rheinland-Pfalz mangelt es zunehmend an Nachschub für das Grundwasser: In den vergangenen 15 Jahren sei die Grundwasser-Neubildung um zwölf Prozent zurückgegangen. Betrachtet man lediglich die vergangenen fünf Jahre liegt die Abnahme sogar bei 22 Prozent.

Diese Zahlen nennt das rheinland-pfälzische Umweltministerium in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des westpfälzischen Landtagsabgeordneten Andreas Hartenfels (Grüne). Grund für diese Entwicklung sind der Rückgang der Niederschläge und eine gleichzeitig höhere Verdunstung infolge des Temperaturanstiegs. Die langanhaltende Dürreperiode in diesem Sommer habe bisher jedoch keinen zusätzlichen negativen Einfluss auf die Grundwasser-Neubildung und damit auf die Trinkwasserversorgung gehabt, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne). Der Grund: Die Neubildung findet üblicherweise nur während des Winterhalbjahres in den Monaten November bis April statt. Doch genau diese Periode für das Auffüllen der Grundwasservorräte verkürzt sich zunehmend. In Rheinland-Pfalz sei in den vergangenen 15 Jahren die Jahresmitteltemperatur um etwa ein Grad gestiegen, die jährlichen Niederschlagsmengen hätten im gleichen Zeitraum um drei Prozent abgenommen. Durch die höhere Temperatur verringere sich der Zeitraum für die Grundwasser-Neubildung, die fast ausschließlich in der vegetationsfreien Zeit stattfinde. Denn die Vegetationsperiode beginne inzwischen früher und ende später. Zu den Konsequenzen aus dieser Entwicklung sagte Höfken, um langfristig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, sei der Aufbau beziehungsweise die Weiterentwicklung regionaler und überregionaler Verbünde erforderlich. Außerdem sollten Notbrunnen instand gehalten und Rohrnetzverluste verringert werden. Zur Dürreperiode in 2018 sagte Höfken, deutliche Unterschreitungen der langjährigen Mittelwerte bei den Niederschlägen habe es vor allem in der Vorderpfalz, Rheinhessen, dem nordöstlichen Hunsrück, der östlichen Eifel, dem Taunus und im Westerwald gegeben. Dort fielen zwischen Januar und September weniger als 70 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags. Es seien erhebliche Regenfälle erforderlich, um die Bodenwasservorräte wieder aufzufüllen.

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