Rheinpfalz Grüne: Klarheit über Führung gefordert

(kad/ow/wop). Bevor sich heute die Fraktion der Grünen zur ersten Sitzung nach der herben Wahlniederlage trifft, forderte gestern der Zweibrücker Abgeordnete Fred Konrad, dass zumindest eine vorläufige Fraktionsspitze gewählt werden solle. Es müsse am Samstag auf dem kleinen Parteitag klar sein, ob die Spitzenkandidaten Eveline Lemke und Daniel Köbler an den Koalitionsgesprächen teilnehmen oder nicht.

MAINZ Wahlen sind aber nicht vorgesehen, wenn sich heute die alte, 17-köpfige Fraktion trifft. Laut Fraktionschef Köbler wird sich die neue sechsköpfige Fraktion vermutlich nach Ostern konstituieren. Zu seiner Zukunft äußerte er sich nicht. Außer Lemke sind alle Mitglieder der künftigen Fraktion bereits im Parlament. Konrad, der auf Platz acht der Landesliste kandidierte, gehört dem nächsten Landtag nicht mehr an, aber Andreas Hartenfels. Der Kuseler sagte: „Ich werde für einen glaubwürdigen Neuanfang der Fraktion kämpfen.“ Das schlechte Abschneiden bei der Landtagswahl macht er an fehlender Glaubwürdigkeit der Spitzenpolitiker fest. Noch deutlicher wird Bernd Schumacher, Vorstandssprecher der Grünen im Kreis Südwestpfalz und Mitglied der Gruppe „Mehr Mut zu mehr Grün“ – eine innerparteiliche Opposition, die auf Parteitagen bisher nur Minderheiten hinter sich versammeln konnte. Schumacher forderte Lemke und Köbler zum Rücktritt auf. Allerdings haben beide keine Parteiämter inne, sie könnten allenfalls auf ihre Landtagsmandate verzichten. Am Montagabend haben die Grünen beschlossen, in Sondierungsgespräche mit der SPD und der FDP einzutreten. Neben den Landesvorsitzenden Katharina Binz und Thomas Petry gehören der Sondierungsrunde Lemke und Köbler an, aber auch Anne Spiegel aus Speyer und Bernhard Braun aus Ludwigshafen sowie Umweltministerin Ulrike Höfken, die kein Landtagsmandat hat. Spiegel wird als mögliche Fraktionschefin genannt.

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