Rheinland-Pfalz Gewerkschaft: Belastung durch Fußballeinsätze steigt

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Einsätze bei Fußballspielen - im Bild der Einsatz bei einem Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC im Jahr 2014 - stellen nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz eine wachsende Herausforderung dar.

Mainz: Samstag für Samstag pilgern Hunderttausende in Fußballstadien, verbunden ist das mit Polizeieinsätzen. Die Gewerkschaft der Polizei spricht von einer wachsenden Belastung. Und wer hat eigentlich dafür zu zahlen?

Einsätze bei Fußballspielen stellen nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Rheinland-Pfalz eine wachsende Herausforderung dar. „Die Belastung ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen“, sagte der Landesvorsitzende Ernst Scharbach der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Gerade sogenannte Hochrisikospiele mit verfeindeten Fangruppen seien ein „enormer Kraftaufwand“. Habe es früher vor allem in den oberen Ligen Probleme gegegen, verlagere sich das auch zunehmend in untere Spielklassen.

Bremen erlangt juristischen Sieg

Seit Jahren wird darüber gestritten, wer die Kosten für Polizeieinsätze rund um Fußballspiele zu tragen hat. An diesem Montag (10.00 Uhr) wollen sich in Mainz der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz sowie der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (beide SPD) zu Polizeikosten bei Profifußballspielen äußern, auch mit Blick auf die im Juni anstehende Innenministerkonferenz. Bremen hatte im Februar vor dem dortigen Oberverwaltungsgericht (OVG) einen juristischen Sieg erlangt. Das Gericht gab der Hansestadt weitgehend Recht, dass sie die Deutsche Fußball Liga (DFL) grundsätzlich an Mehrkosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen der Bundesliga beteiligen darf. Es ging um eine Partie zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV im Jahr 2015. Nach der Begegnung gab es aus Bremen eine Gebührenrechnung an die DFL von über 425 000 Euro. Die DFL ging in Revision. Eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts wird nicht vor Frühjahr 2019 erwartet.

Für Beteiligung an Polizeikosten

Lewentz hat sich in der Vergangenheit bereits für eine Beteiligung der DFL an den Polizeikosten ausgesprochen. „Wenn Spieler im nationalen und internationalen Bereich für 40 Millionen, für 100 Millionen, für 222 Millionen Euro verkauft werden, dann sind die drei Millionen Euro, die Rheinland-Pfalz die Polizeieinsätze bei Fußballspielen kosten, eine Summe, die unterstützt werden sollte“, sagte er vor kurzem dem WDR-Magazin Sport inside. Scharbach betonte, Probleme mit Krawallen und Prügeleien gebe es in der Regel vor allem außerhalb der Stadien, auch auf Anfahrtswegen, an Bahnstrecken oder auch an Parkplätzen, wo sich Wege von Fangruppen kreuzten. Grundsätzlich gehe es um die Frage, wo die Verantwortung derer ende, die mit dem Spiel die „Veranlassung“ setzten, also die Vereine, und wo die Verantwortung der Öffentlichkeit ende.

Vereine mehr in die Verantwortung nehmen

Die Bremer Gerichtsentscheidung nannte Scharbach mutig. Er selbst sehe eher die Öffentlichkeit in der Verantwortung, wolle gleichzeitig aber auch die Vereine mehr in die Verantwortung nehmen, etwa was Fanprojekte angehe. Ein Fanbeauftragter, der mit Fans Bier trinken gehe, genüge nicht. „Da braucht es schon mehr.“

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