Rheinland-Pfalz Erster Kerosinablass aktuell veröffentlicht

«Braunschweig/Mainz». Das Luftfahrtbundesamt hat gestern erstmals aktuelle Informationen zu abgelassenem Treibstoff im Internet veröffentlicht. Die Behörde hat dabei die viel kritisierte Drei-Tages-Frist nicht ausgenutzt.

17 Mal haben Flieger über der Bundesrepublik in diesem Jahr bereits Sprit abgesondert. In acht Fällen geschah das laut Luftfahrtbundesamt über Rheinland-Pfalz (siehe: zur Sache). Der jüngste Vorfall spielte sich am Donnerstag ab und wurde gestern im Internet veröffentlicht. Betroffen war diesmal aber nicht Rheinland-Pfalz, sondern ein Gebiet, das die Behörde mit „Nördliches Hessen/südliches Niedersachsen“ umschreibt. Den Angaben zufolge hat eine zivile Maschine 61 Tonnen Kerosin in die Luft geblasen. Die Gründe sind nicht bekannt. Der Ablass geschah laut Luftfahrtbundesamt in einer Höhe von 21.000 Fuß. Das entspricht 6400 Meter. In Deutschland müssen Flugzeuge, die in Notsituationen Kerosin ablassen, eine Mindestflughöhe von rund 1800 Meter beachten. Das Thema Kerosinablass prägte in dieser Woche die Debatte im rheinland-pfälzischen Landtag. Wie berichtet, beschloss das Parlament am Donnerstag mit den Stimmen der Koalition, dass die Landesregierung über den Bundesrat das Thema in die politische Debatte auf Bundesebene einbringen soll. In dem Antrag, mit dem sich das Gremium der Länder gestern befasste, wird unter anderem eine Veröffentlichungsfrist von 24 Stunden gefordert. Genau dafür setzt sich auch die Initiative Pro Pfälzerwald ein. Diese hatte am Donnerstag führenden Landespolitikern am Rande der Plenardebatte symbolisch 75.500 Unterschriften überreicht, um für ihr Anliegen zu werben. Der SPD-Fraktionschef im Mainzer Landtag, Alexander Schweitzer, legte gestern noch mal nach. Er sagte: „Dass Fälle von Kerosin-Notablass erst 72 Stunden nach dem Ereignis bekannt gemacht werden sollen, ist nicht akzeptabel. In Zeiten, in denen Bürger mit Apps die Flugbewegungen über ihren Köpfen nahezu in Echtzeit verfolgen können, geht dieses Vorgehen für viele Menschen an der Realität vorbei.“

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