Rheinland-Pfalz Angeklagte sprechen stundenlang „letztes Wort“

«FRANKENTHAL.» Das Frankenthaler Landgericht will am Freitag um 9 Uhr verkünden, wie die Angeklagten im Prozess um den gewaltsamen Tod des Ludwigshafener Bauunternehmers Ismail Torun und eines weiteren Geschäftsmanns bestraft werden. Gestern haben die mutmaßlichen Täter ihre Schlussworte gesprochen.

Die Öffentlichkeit blieb dabei ausgeschlossen, weil zuvor Teile des Prozesses nicht-öffentlich geführt worden waren. Nach RHEINPFALZ-Informationen haben die beiden männlichen Angeklagten jeweils etwa drei Stunden lang geredet, dabei ihre bisherigen Behauptungen bekräftigt und sich gegenseitig die Hauptschuld zugewiesen. Die als Lockvogel eingesetzte weibliche Angeklagte beließ es bei drei Sätzen. Sie beteuerte, nichts von Mord-Plänen gewusst zu haben. Ein Geschäftsmann aus dem badischen Brühl und Torun waren kurz nacheinander entführt worden, um von ihnen Lösegeld zu erpressen. Sie wurden beide erdrosselt. Außerdem versuchten die Täter, auch weitere, vor allem türkischstämmige Unternehmer in eine Falle zu locken. Die Staatsanwaltschaft hat gefordert, dass alle drei Angeklagten zu lebenslangen Freiheitsstrafen mit dem Zusatz der besonders schweren Schuld verurteilt werden. Das würde bedeuten, dass sie kaum eine Chance haben, bereits nach 15 Jahren auf Bewährung freizukommen. Den mutmaßlichen Anführer des Trios, einen früheren Wellness-Unternehmer aus Frankenthal, wollen die Ankläger zudem als gemeingefährlich einstufen lassen. Demnach müsste er in Sicherungsverwahrung auch dann noch hinter Gittern bleiben, wenn seine Strafe als verbüßt gilt.

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