Rheinland-Pfalz AfD-Ausschluss: Chat-Protokolle als Nachweis

Beim Parteiausschlussverfahren gegen die frühere rheinland-pfälzische Vizechefin der AfD, Christiane Christen, stütze sich der Vorstand auf Chat-Protokolle und auf eidesstattliche Erklärungen, in denen die Zusammenarbeit mit dem früheren NPD-Landeschef Sascha Wagner dokumentiert sei. Das sagte AfD-Landeschef Uwe Junge gestern gegenüber der RHEINPFALZ.

«MAINZ.»Der Ordner umfasst gut 100 Seiten, darunter ist die Bildschirmkopie einer Whatsapp-Nachricht Wagners vom 7. Juni 2018. „Ich habe mit Christen telefoniert. Wir sind ab sofort im Bündnis ,Kandel ist überall’ eingebunden“. Auf die Zusammenarbeit sei der Vorstand bei den Nachforschungen zu Jens Ahnemüller gestoßen, sagte Junge. Der Abgeordnete aus dem Kreis Trier-Saarburg wurde wegen der Zusammenarbeit mit Rechtsextremen im September aus der Fraktion ausgeschlossen. „Ich weiß, wer er ist, aber ich habe keinen persönlichen Kontakt zu ihm“, sagt Christen, die im Rhein-Pfalz-Kreis wohnt, über Sascha Wagner. Keinesfalls sei er in die Struktur des Bündnisses eingebunden ist, das sie nach der Ermordung einer 15-Jährigen durch deren afghanischen Ex-Freund mitinitiiert hat. Christen sieht in dem Parteiausschlussverfahren den Versuch, „eine lästige Kritikerin“ loszuwerden und ihre Wahl auf einen aussichtsreichen Listenplatz für die Europawahl im Mai 2019 zu verhindern. Am Wochenende ist AfD-Bundesparteitag. Junge dagegen sagt, Christen selbst habe das Parteiausschlussverfahren im Internet öffentlich gemacht. Bereits im Januar sei sie abgemahnt worden, nachdem sie Untreue-Vorwürfe gegen den Vorstand erhoben hatte.

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