Rheinland-Pfalz Viele Rheinland-Pfälzer befolgen Kontaktregeln

Spielplätze sind im ganzen Land gesperrt.
Spielplätze sind im ganzen Land gesperrt.

Sich mit mehreren Leuten in der Öffentlichkeit aufzuhalten ist wegen der Coronakrise derzeit verboten. Viele Rheinland-Pfälzer halten sich offenbar an die neuen Regeln. Nur in einigen Fällen schritten die Ordnungsämter oder die Polizei ein, wie eine Nachfrage in verschiedenen Kommunen ergab. Ob die Kontaktregeln eingehalten werden und keine größeren Gruppen unterwegs sind, überprüfen in erster Linie die Mitarbeiter der Ordnungsämter. Sie können Hilfe von der Polizei bekommen.

Die erwischte in Dudenhofen (Rhein-Pfalz-Kreis) am Sonntag einen 20-jährigen und einen 24-jährigen Skateboarder, die auf einem Spielplatz fuhren. Auf beide komme nun ein Verfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit zu, teilte die Polizei mit. Außerdem sei in Speyer eine sechsköpfige Gruppe auf einem Parkplatz gesichtet worden. Das Treffen sei aufgelöst worden.

Weniger Unfalleinsätze für Polizisten

Das Polizeipräsidium Westpfalz zog ein positiv Fazit: „Bis auf wenige Ausnahmen haben wir festgestellt, dass die Leute sich tatsächlich an die Regeln halten“, sagte ein Polizeisprecher in Kaiserslautern. Es sei beispielsweise eine Familie auf einem Spielplatz angetroffen worden. Diese sei aber nach einem Gespräch einsichtig gewesen. In der Innenstadt von Kaiserslautern löste die Polizei eine kleine Feier in einer Privatwohnung in der Nacht auf Montag auf.

Der Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz rechnet durch die verschärften Regeln nicht mit mehr Arbeit für die Polizei. Es zeichne sich aber bereits eine Verschiebung der Einsatzgründe ab, die Kräfte seien derzeit beispielsweise weniger stark bei Unfällen gebunden. „Wenn die Leute nicht mehr raus gehen, dann fahren sie auch kein Auto.“

Mehr Betrugsdelikte

Außerdem gibt es im Bereich des Polizeipräsidiums Westpfalz nach Angaben der Beamten wegen der Beschränkungen durch die Coronakrise derzeit weniger Fälle von Streitigkeiten in der Öffentlichkeit oder Körperverletzungsdelikte. Dagegen würden Betrugsdelikte verstärkt angezeigt. Es gebe inzwischen nicht mehr nur den klassischen Enkeltrick, sondern es sei plötzlich jemand angeblich an dem neuartigen Coronavirus erkrankt und brauche Geld.

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Das soziale Leben in Rheinland-Pfalz soll noch weiter eingeschränkt werden. Eine entsprechende Rechtsverordnung gelte ab Dienstag, kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) an. Zuvor hatten sich Bund und Länder am Sonntag auf die Verschärfung der Regeln verständigt. Damit sind zunächst für zwei Wochen Ansammlungen von mehr als zwei Personen im privaten wie im öffentlichen Bereich grundsätzlich verboten. Ausnahmen gelten für Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen. In der Öffentlichkeit müsse zu Personen außerhalb des eigenen Haushalts ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden, sagte Dreyer. Verstöße in der Öffentlichkeit würden von Polizei und Ordnungsbehörden sanktioniert. Einkäufe oder andere notwendige Erledigungen sowie Spaziergänge sollen aber erlaubt bleiben.

Zufriedenheit in Mainz und Trier

In Mainz, der größten rheinland-pfälzischen Stadt, zog das Ordnungsamt mit Blick auf das Wochenende ein zufriedenes Fazit. Es hätten keine größeren Gruppen aufgelöst werden müssen, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Eine Gruppe von drei Jugendlichen sei auf einem eigentlich gesperrten Sportplatz beim Fußballspielen erwischt worden. Als das Ordnungsamt erschienen sei, seien die Jugendlichen allerdings schnell weg gewesen. Ein Sprecher der Stadt Koblenz erklärte am Montag: „Es gab einige wenige Meldungen hinsichtlich größerer Ansammlungen, die bei Eintreffen des Ordnungsamtes nicht mehr dort gewesen sind.“ In einem Fall hätten sieben Menschen einen Platzverweis erhalten. Diesen habe die Gruppe akzeptiert und den Ort verlassen.

Auch die Stadt Trier zog eine positive Wochenendbilanz. Dort kontrollierte das Ordnungsamt unter anderem, dass sich nicht mehr als fünf Menschen versammelten. Das sei am Wochenende in den meisten Fällen auch berücksichtigt worden, teilte die Stadt mit. Auch die Spielplätze seien menschenleer gewesen.

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