Pfalz US-Strafzölle machen rheinland-pfälzischer Wirtschaft Sorgen

Die Wirtschaft im Land Rheinland-Pfalz kritisiert die US-Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.  Foto: dpa
Die Wirtschaft im Land Rheinland-Pfalz kritisiert die US-Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte.

Die rheinland-pfälzische Wirtschaft fürchtet negative Konsequenzen durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. „Die rheinland-pfälzische Industrie lebt vom Außenhandel. Auf Platz zwei der Exportländer stehen die USA“, warnte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU), Gerhard Braun, am Freitag. „Handelskonflikte kennen nur Verlierer.“ Trump hatte am Donnerstag bekanntgegeben, Einfuhrzölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent und auf Aluminium in Höhe von 10 Prozent zu verhängen.

„Es steht viel auf dem Spiel“



Braun forderte eine besonnene Reaktion der Europäischen Union. Die EU müsse einerseits ein deutliches Signal senden, dass die Zölle inakzeptabel seien, das Signal müsse aber maßvoll sein. „Die Welle des Protektionismus darf nicht weiter anschwellen. Alles andere gefährdet die Handelsnation Deutschland.“ Er betonte: „In der Industrie hängt jeder zweite Arbeitsplatz vom Export ab. Es steht also viel auf dem Spiel.“

Auch IHK übt Kritik



Die Industrie- und Handelskammern (IHK) sehen die Strafzölle ebenfalls kritisch. „Rund sieben Prozent der Exporte der rheinland-pfälzischen Wirtschaft in die USA sind Metalle und Metallwaren“, sagte Andrea Wedig, USA-Expertin der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. Auch wenn nicht alle diese Waren von den Strafzöllen betroffen seien, blickten die IHK mit Sorge auf die Ankündigung.

USA zweitwichtigster Absatzmarkt



Die USA seien der zweitwichtigste Absatzmarkt für Produkte aus dem Land, sagte Wedig. Entsprechend wichtig seien verlässliche Handelsbeziehungen. Die IHK fordere offene Märkte und ein funktionierendes Welthandelssystem. Die Entscheidung der US-Regierung dürfe nicht ohne Gegenreaktion bleiben. Es sei aber wichtig, einen Handelskrieg zu vermeiden, sagte Wedig. „Bei einem Wettbewerb um die Marktabschottung kann es nur Verlierer geben.“

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