Pfalz Todesschüsse in Kirchheim: Ermittlungen zu Notwehr laufen noch

Bei dem Vorfall waren zwei Menschen gestorben und zwei Polizisten schwer verletzt worden – wie genau, muss noch geklärt werden.
Bei dem Vorfall waren zwei Menschen gestorben und zwei Polizisten schwer verletzt worden – wie genau, muss noch geklärt werden.

Auch am Dienstag war noch unklar, wie oft die beiden Polizisten auf den 25-jährigen Mann geschossen haben, der am Freitagmorgen in Kirchheim seine 56-jährige Mutter getötet hat. Die Rechtsmediziner haben sieben Schussverletzungen festgestellt, bei einer handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Durchschuss. Dies bedeute, dass die zwei Verletzungen nur durch ein Projektil verursacht worden sei, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber am Dienstag auf Anfrage. Der Mann sei laut Obduktionsergebnis einmal in den Unterkiefer und einmal im Brustbein getroffen worden. Zwei weitere Schusswunden gebe es im Brustbereich. Jeweils eine Verletzung fanden die Rechtsmediziner laut Ströber im seitlichen Rücken und im unteren Rücken. Getroffen worden sei auch der linke Oberarm. „Dabei handelt es sich wahrscheinlich um einen Durchschuss“, zitiert Ströber den Obduktionsbericht. Über die zeitliche Reihenfolge der Schussverletzungen könnten die Rechtsmediziner keine Angaben machen. Wie sich die Tat letztendlich genau abgespielt hat, darüber kann der Staatsanwalt nichts Genaues sagen: „Ich will nicht spekulieren.“

Polizisten schweigen bislang

Die 31-jährige Polizistin und ihr 56-jähriger Kollege hätten sich zu dem Einsatz noch nicht geäußert. Dazu hätten sie auch das Recht, erklärt Ströber. „Es ist möglich, dass sie erst etwas sagen, wenn sämtliche objektive Beweismittel erhoben sind. Oder sich gar nicht äußern.“ Die Auswertung der Spuren des Tatorts sei noch nicht abgeschlossen. Welcher Waffe die einzelnen Schusswunden zuzuordnen sind, wird laut Ströber derzeit noch untersucht. Strafrechtlich zunächst nicht von Bedeutung ist für die Staatsanwaltschaft die Zeit der Alarmierung und das Eintreffen der beiden Polizisten. Dazu könne er keine Angaben machen, so Ströber.

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