Pfalz Südpfalz: Fleischer-Innung wählt besten Saumagen

Aufgeschnittene Saumagen liegen beim neunten Internationalen Pfälzer Saumagenwettbewerb auf einem Tisch.  Foto: dpa
Aufgeschnittene Saumagen liegen beim neunten Internationalen Pfälzer Saumagenwettbewerb auf einem Tisch.

Beliebt, berühmt, berüchtigt: der Saumagen, Nationalgericht der Pfalz. Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2016) machte die Spezialität aus Fleisch, Kartoffeln und Gewürzen einst international bekannt - der Pfälzer ließ seine Leibspeise gerne auch Staatsgästen auftischen.

Spende an Bedürftige



Beim Internationalen Saumagenwettbewerb wählt die Fleischer-Innung Südliche Weinstraße-Landau-Germersheim am Mittwoch zum zehnten Mal die beste Kreation. Bei dem alle zwei Jahre organisierten Wettstreit beurteilen Experten in Herxheim bei Landau unter anderem Geschmack, Geruch und Zusammensetzung.
Dutzende Gastwirte, Betriebe und Köche aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, dem Elsass und weiteren Regionen folgen bei dem Wettbewerb dem Ruf der Fleischer-Innung. Sie rechnet mit etwa 200 eingereichten Produkten, die danach Bedürftigen gespendet werden.

Skeptiker vom Pfälzer Saumagen überzeugen



Der Legende nach soll der Saumagen im 17. Jahrhundert in der Westpfalz entwickelt worden sein - als Arme-Leute-Essen. Dass er dieses Image längst verloren hat, zeigt jedes Mal aufs Neue der Wettbewerb. Vor allem außerhalb der Pfalz schauen viele aber mit Skepsis auf das Nationalgericht der Region im Südwesten Deutschlands. Saumagen wird oft als schwer bekömmlicher Dickmacher wahrgenommen. Walter Adam, Obermeister der Fleischer-Innung, rät dazu, die Spezialität zu probieren - und sich erst dann eine Meinung zu bilden. „Auf dieser Basis habe ich schon viele Skeptiker vom Pfälzer Saumagen überzeugen können“, erzählt er.

Qualität fördern



Mit dem Wettbewerb will die Innung auch die Qualität des Produkts fördern. Dazu legt sie strenge Maßstäbe an. Juroren nehmen die Saumägen genau unter die Lupe. Sie erhalten einen Punktekatalog, der die Höchstzahl 50 vorsieht. Unter anderem muss bewertet werden, ob der Magen etwa zu viele Kartoffeln enthält oder zu fett ist. Die Sieger erhalten Pokale und Urkunden.

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