Pfalz Schwimmunterricht: Landessportbund fordert Konsequenzen

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Entweder Schwimmen vom Lehrplan streichen oder das Versprechen, dass Kinder in den ersten Schuljahren schwimmen lernen sollen, einlösen. Das fordert der Präsident des Landessportbunds (LSB), Lutz Thieme, von der Landesregierung.

In Rheinland-Pfalz fällt in erheblichem Umfang an Grundschulen der Schwimmunterricht aus. Angesichts dessen fordert der Präsident des Landessportbunds (LSB), Lutz Thieme, von der Landesregierung: Entweder Schwimmen vom Lehrplan streichen oder das Versprechen, dass Kinder in den ersten Schuljahren schwimmen lernen sollen, einzulösen. Das sagt er im Interview mit der RHEINPFALZ.



Verantwortung liegt auch bei den Kommunen



Die Verantwortung sieht der Sportwissenschaftler der Hochschule Koblenz jedoch auch bei den Kommunen. Städte und Gemeinden sollten bei ihren freiwilligen Aufgaben Prioritäten setzen. Schwimmbäder sind keine Pflichtaufgabe der Kommunen. Als Entscheidungsgrundlage fehlen „valide Zahlen“ und einheitliche Vorgaben, so Thieme: etwa aktuelle Daten zur Anzahl der Nichtschwimmer an Schulen, zum Unterrichtsausfall und eine Bäderstatistik – die jüngsten Zahlen zu den Bädern seien bereits zehn Jahre alt.

Badeunfälle haben viele Ursachen



Dem mangelnden Schwimmunterricht will der 51-Jährige jedoch nicht ausschließlich die Schuld an den aktuellen tödlichen Badeunfällen geben: „Das greift zu kurz.“ Deren Ursache sei in der Risikobereitschaft vor allem junger Männer beziehungsweise, sofern es sich um Flüchtlinge handelt, in deren kulturell bedingt geringeren Schwimmfähigkeiten zu suchen.

Gemeinsame Anstrengungen nötig



Damit wieder mehr Kinder sicher schwimmen können, braucht es laut Thieme auch gemeinsame Anstrengungen vor Ort. Andernfalls: Wenn die Gesellschaft akzeptiere, dass Schwimmen immer weniger wichtig werde, sei das „eben Teil der allgemeinen gesellschaftlichen Wandlungsprozesse“.

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