Pfalz Schüler fordern Abschaffung von konfessionellem Religionsunterricht

Der konfessionelle Religionsunterricht an den Schulen in Rheinland-Pfalz stößt auf entschiedene Ablehnung bei der Landesschülervertretung (LSV). Der Religionsunterricht in seiner bisherigen Form widerspreche der Trennung von Kirche und Staat, sagen Lucia Wagner und Lucas Fomsgaard vom LSV-Vorstand. Artikel 29 der Landesverfassung mit der Vorgabe einer Erziehung „zur Gottesfurcht“ sei kaum mit dem Ziel einer angstfreien Erziehung vereinbar.

LSV: Pädagogische Ausbildung fehlt

Die LSV tritt dafür ein, den bisherigen Religions- oder Ethikunterricht durch eine freiwillige AG zu ersetzen, die über verschiedene Religionen, Weltanschauungen und Kritik an Religion informiere und den Jugendlichen „fundierte, aber auch reflektierte Möglichkeiten der eigenen Glaubensfindung“ biete. Es sei im Unterricht spürbar, dass vielen Religionslehrkräften mit kirchlicher Bindung die pädagogische Ausbildung fehle, bemängelt Lucas Fomsgaard. „Vor allem an Grundschulen halte ich es für höchst problematisch, Nichtpädagogen einzusetzen.“

Die Landesvertretung der Schülerinnen und Schüler hat auch schon mit Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) über ihre Forderung gesprochen. „Den bekenntnisorientierten Religionsunterricht abzuschaffen, halten wir weder für erforderlich noch für zielführend“, teilt das Bildungsministerium in Mainz dazu mit. Wollte man den Religionsunterricht abschaffen, so müssten das Grundgesetz, die Landesverfassung und zudem noch Vorschriften im Schulgesetz und in den Schulordnungen geändert werden.

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