Pfalz Riesen-Lkw dürfen jetzt auf Pfälzer Autobahnen fahren

Um diese Art von modernen Lasteseln geht es: Gigaliner mit einer Länge von bis zu 25,25 Meter.
Um diese Art von modernen Lasteseln geht es: Gigaliner mit einer Länge von bis zu 25,25 Meter.

Das Streckennetz, das die bis zu 25,25 Meter langen Gigaliner nutzen dürfen, wurde jetzt bundesweit erheblich ausgeweitet: In Rheinland-Pfalz habe das Bundesverkehrsministerium alle Autobahnen für Fahrten solcher Lang-Lkw freigegeben, sagte am Freitag eine Sprecherin des Mainzer Verkehrsministeriums. Die Ausweisung zusätzlicher Routen in ganz Deutschland sei auf Wunsch der Bundesländer geschehen, heißt es beim Bundesverkehrsministerium.

Die Pfälzer Autobahnabschnitte für Lang-Lkw

In der Pfalz betrifft dies unter anderem die A 6, die A 8 bis zur Anschlussstelle Pirmasens, die A 62, die A 63 bis zum Autobahndreieck Kaiserslautern sowie die A 65 von Mutterstadt bis zum Wörther Kreuz. Außerdem wurden für Gigaliner etliche Abschnitte auf Land- und Kreisstraßen geöffnet. Bisher waren die Riesen-Trucks in Rheinland-Pfalz nur auf sieben Teilstrecken erlaubt: Dazu gehören seit Anfang 2018 die Routen Haßloch - Kandel, Rohrbach (bei Landau) - Wörth, Frankenthal - Worms, Bobenheim-Roxheim - Grolsheim (bei Bingen), Offenbach (bei Landau) - Petersberg (bei Pirmasens) und zwei Routen auf der Strecke Kandel - Wörth. Zwei Lang-Lkw-Fahrten ersetzen laut Bundesverkehrsministerium drei Fahrten mit herkömmlichen Lkw (18,75 Meter Länge).

Landesregierung anfangs dagegen

Bis Ende 2016 lief in Deutschland ein Lang-Lkw-Feldversuch des Bundesverkehrsministeriums, an dem die meisten Bundesländer mit ausgewählten Strecken teilnahmen. Rheinland-Pfalz gehörte nicht dazu, weil sich die frühere rot-grüne Landesregierung in ihrem damaligen Koalitionsvertrag gegen den Einsatz von Lang-Lkw ausgesprochen hatte. Diese Haltung änderte sich 2016 mit dem Eintritt der FDP in die Landesregierung.

Kritik an Riesen-Brummis

Die überlangen Lkw waren von Anfang an umstritten: Automobilclubs, Umweltschutzverbände, die Deutsche Bahn und das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene fürchten unter anderem mehr Straßen- und Brückenschäden, Beeinträchtigungen im Straßenverkehr und eine Verlagerung von Gütertransporten von der Schiene auf die Straße.

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