Pfalz Rassismus-Vorwürfe gegen RNV-Mitarbeiter: Videomaterial wird ausgewertet

Das Mannheimer Unternehmen Rhein-Neckar Verkehr (RNV) ist mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert: Ein ehemaliger Mitarbeiter behauptet, dass es in der Belegschaft immer wieder zu rechtsradikalen Äußerungen gekommen sei. Diese Vorfälle habe er mit einer versteckten Kamera aufgezeichnet. Von abfälligen Bemerkungen gegenüber Behinderten, sexueller Nötigung gegenüber weiblichen Fahrgästen und rechtsradikalen Äußerungen ist die Rede. Ein Mitarbeiter soll den Hitlergruß gezeigt haben.

RNV will „mit aller Härte“ dagegen vorgehen

„Wenn es solche Verfehlungen gegeben haben sollte, werden wir mit aller Härte dagegen vorgehen“, sagte Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der RNV, am Freitag vor der Presse. Zurzeit werde ein Teil des Videomaterials ausgewertet. Dieses sei allerdings in sehr schlechter Bild- und Tonqualität. Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen.

40 Prozent der 2100 RNV-Mitarbeiter hätten einen Migrationshintergrund


„Ich hatte uns nicht für ein Unternehmen gehalten, dass hier ein großes Problem hat“, sagte der Vorstand und trat damit Presseberichten entgegen. Er verwies auf eine Quote von 40 Prozent der rund 2100 RNV-Mitarbeiter mit einem Migrationshintergrund. „Aber auch wir sind als Unternehmen ein Abbild der Gesellschaft. Einen gewissen Bodensatz gibt es überall.“

RNV habe 2016 erfahren, dass es Filmaufzeichnungen gebe


2016 sei das Unternehmen erstmals von dem Mitarbeiter davon in Kenntnis gesetzt worden, dass es Filmaufzeichnungen gebe, so in der Beek. „Er hat uns in einem Gespräch Ausschnitte gezeigt.“ Zu wenig allerdings, um schon aktiv werden zu können, so der Vorstand. „Das war alles sehr wirr.“ Das gesamte Bildmaterial wollte der Mann der RNV damals aber nicht zur Verfügung stellen.

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