1. FC Kaiserslautern Neue Betze-Anleihe: Guter Zins und vor allem viel Liebe zum FCK
Viele Fans wollen dem 1. FC Kaiserslautern helfen, die Drittliga-Lizenz für die Fußball-Saison 2019/20 zu bekommen. Seit diesem Mittwoch können sie es nach 2013 erneut mit dem Kauf von Anteilen einer Betze-Anleihe und erstmals auch über Crowdlending, eine "Schwarm-Finanzierung" via Internet. So will der FCK die am 1. August fälligen 6,7 Millionen Euro aus der alten Anleihe zurückzahlen. Das operative Geschäft indes sei für nächste Saison durch Schuldschein-Darlehen von Groß-Anlegern bereits gesichert, sagte FCK-Geschäftsführer Michael Klatt am Mittwoch. Die Anlage in die neue, nun vorgestellte Betze-Anleihe 19/22 ist ab sofort in Stückelungen von 100 Euro möglich. Fünf Prozent Zinsen pro Jahr bekommen die Anleger dafür. Das Risiko, den vollen Anlagebetrag oder einen Teil zu verlieren, besteht durchaus. Die Risiko-Bereitschaft und die Hilfe mit Blick auf die Lizenz-Erteilung werden mit heutzutage wirklich üppigen fünf Prozent Zinsen belohnt. Die noch länger andauernde extreme Niedrigzinsphase auf dem Kapitalmarkt macht den Banken zu schaffen – und spielt dem FCK in die Karten. 2,5 Millionen Euro maximal können via Internet über die Berliner Crowdlending-Plattform Kapilendo eingesammelt werden.
Konditionen sind attraktiv
Die neue Fan-Anleihe, für die ein Bankdepot nötig ist, ist auf sieben Millionen Euro angelegt. Die Konditionen sind attraktiv: Fünf Prozent für drei Jahre sind ein Wort, entsprechend hoch ist das Risiko. Das Geld, das der Fan beim FCK anlegt, sollte für ihn zur Not leicht verzichtbar sein. Anlagen in Fußballpapiere müssen mit einer gehörigen Portion Liebhaberei einhergehen, dürfen nicht als klassische Geldanlage gesehen werden. Denn, Vorsicht Floskel: Im Fußball kann alles passieren. Wer wüsste das besser als die leidgeprüften Fans des FCK. Bei einer Insolvenz der Roten Teufel müssten die Leute arg bangen, dass sie ihr Geld zurückbekommen. Eine Portion Nervenkitzel ist dabei.
Sportlicher Erfolg muss her
Klar ist: Mit der Fan-Anleihe, den Crowdlending und der Fremdkapital-Finanzierung mittels Darlehen bei Finanzinstituten erkauft sich der FCK Zeit, schiebt die Probleme weiter auf. Der Dauerpatient muss und will am besten gleich in der nächsten Saison aufsteigen und einen Groß-Investor finden, der langfristig eine vernünftige sportliche Planung und Entwicklung möglich macht. Die Basis ist und bleibt der sportliche Erfolg, nur mit ihm geht es längerfristig voran.