Pfalz Manipulierte Führerscheinprüfungen in der Pfalz: Staatsanwaltschaft erlässt Haftbefehle

 Symbolfoto: dpa
Symbolfoto: dpa

[Aktualisiert 16.40 Uhr] Die Polizei durchsuchte am Dienstag 64 Wohnungen und Büros in Rheinland-Pfalz und fünf weiteren Bundesländern. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Kaiserslautern mitteilten, geht es um den Verdacht der gewerbs- und bandenmäßigen Urkundenfälschung. Sechzehn Beschuldigten im Alter von 24 bis 62 Jahren aus Kaiserslautern, dem Landkreis Germersheim, dem Ludwigshafener und Karlsruher Raum sowie aus Köln wird vorgeworfen, theoretische Führerscheinprüfungen sowie Prüfungen zum Erwerb von europäischen Sprachzertifikaten manipuliert zu haben. Die meisten Beschuldigten sollen anstelle der eigentlichen Prüfungskandidaten deren Platz eingenommen haben. In der Folge der heutigen Durchsuchungsaktion hat das Polizeipräsidium Westpfalz drei Haftbefehle vollstreckt, die die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Kaiserslautern auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlassen hatte.

Haftbefehle wegen Fluchtgefahr



Einem 52-jährigen Mann und einer 37-jährigen Frau aus Kaiserslautern wirft die Staatsanwaltschaft vor, die manipulierten Führerschein- und Sprachprüfungen organisiert zu haben. Der dritte Haftbefehl erging gegen einen 34-Jährigen aus dem Karlsruher Raum, der unter dem dringenden Verdacht steht, in zahlreichen Fällen Prüfungen für andere abgeleistet zu haben. Die drei Haftbefehle ergingen wegen Fluchtgefahr. Alle drei Beschuldigten wurden noch am Dienstag der Ermittlungsrichterin vorgeführt. Alle drei Beschuldigten machten von ihrem Schweigerecht Gebrauch.


Ermittelt wird auch gegen Fahrlehrer



Ermittelt werde auch gegen Fahrlehrer aus dem Ludwigshafener und Karlsruher Raum. Bei den Durchsuchungen sollen gefälschte Dokumente sichergestellt werden. Im Visier der Ermittler sind auch die Personen, die auf diese Weise einen Führerschein erhielten. Derzeit geht es laut Staatsanwaltschaft um 40 Verfahren.

x