Pfalz Mainz: Muslimischer Kindergarten wehrt sich gegen drohende Schließung

Mit gelben Luftballons demonstrierten am Freitag rund 100 Eltern, Kinder und Vertreter des Arab-Nil-Rhein-Vereins vor dem Mainzer Landtag gegen die drohende Schließung des Al-Nur-Kindergartens in Mainz, der landesweit einzigen Kindertagesstätte in muslimischer Trägerschaft.

Betriebserlaubnis soll entzogen werden



Der Vorsitzende des Arab-Nil-Rhein-Vereins, Samy El Hagrasy, warf der Politik Dialogverweigerung vor und betonte, der Arab-Nil-Rhein-Verein stehe auf dem Boden des Grundgesetzes. Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung will der Kindertagesstätte die Betriebserlaubnis entziehen, weil der Verein als Träger nicht mehr zuverlässig sei. Vorausgegangen waren Erkenntnisse des Verfassungsschutzes über Bezüge zum gewaltfreien Salafismus sowie zur Muslimbrüderschaft.

Salafismus-Vorwürfe



Außerdem halte sich der Verein nicht an Auflagen, etwa den Austausch mit anderen Kindertagesstätten, hatte Landesamts-Chef Detlef Placzek gesagt. Eine Stellungnahme zu den Vorwürfen habe er gestern auf den Weg gebracht, sagte El Hagrasy. Wegen der Salafismus-Vorwürfe, die der Verein zurückweist, hat auch das Bildungsministerium gefordert, dass sich der Arab-Nil-Rhein-Verein aus dem Arbeitskreis Mainzer Muslime zurückziehen müsse, um die Fortführung des muslimischen Religionsunterrichts in der Landeshauptstadt aufrecht zu erhalten. Dieser Aufforderung ist El Hagrasy gefolgt, er ist auch als Sprecher des Arbeitskreises Mainzer Muslime zurückgetreten. „Wir wollen kein Hindernis sein und den Weg freimachen“, sagte er am Freitag.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x