Pfalz Ludwigshafen: Ermittlungsverfahren zur Gasexplosion in Edigheim eingestellt

100 Meter hoch war die Flammensäule bei dem Unglück. Archivfoto: KUNZ
100 Meter hoch war die Flammensäule bei dem Unglück. Archivfoto: KUNZ

[Aktualisiert: 10.15 Uhr]

Knapp fünf Jahre nach der verheerenden Gasexplosion in Ludwigshafen-Edigheim ist das Ermittlungsverfahren eingestellt worden. Das hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal am Donnerstagmorgen mitgeteilt. Auf einer Baustelle war es am 23. Oktober 2014 zu der Explosion an einer Gaspipeline gekommen, durch die zwei Mitarbeiter der Baufirma ums Leben kamen. Mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Ermittelt wurde gegen vier Personen

Nun hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal das von ihr eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen zwei verantwortliche Mitarbeiter der Gasbetreiberin sowie den Bauleiter und den Vorarbeiter der Baufirma „mangels hinreichenden Tatverdachts“ eingestellt. Ermittelt worden war wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung, der fahrlässigen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, der fahrlässigen Brandstiftung und der fahrlässigen Körperverletzung. Laut Staatsanwaltschaft kam der Sachverständige in seinem Gutachten vom August dieses Jahres zu dem Ergebnis, dass es vermutlich auch bei einer „sachgerechten Freilegung“ der Leitung zu einem Schaden „vergleichbaren Ausmaßes“ gekommen wäre.

Sechs Sachverständige und zwölf Gutachten

Ursache für den Gasaustritt waren laut Staatsanwaltschaft zwei Perforationen der Rohrwand. Diese waren durch Spundbohlen – also Einzelteile einer Spundwand – entstanden, die bei den Bauarbeiten in die Erde getrieben wurden. Die Arbeiter setzten die Wand, ohne dass die Pipeline zunächst freigelegt wurde. Mit Hilfe von unter anderem sechs Sachverständigen und zwölf Gutachten wurde festgestellt, dass die Wand der Gaspipeline allerdings stellenweise wesentlich zu dünn war. Deshalb wäre laut Staatsanwaltschaft wohl auch bei „umsichtigem Freilegen“ Gas ausgetreten.

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