Pfalz Klingenmünster: Geflohener Straftäter war bereits in Kusel auffällig

Die Polizei fahndet nach einem Straftäter, der vom Gelände des Pfalzklinikums geflüchtet ist. Archivfoto: van
Die Polizei fahndet nach einem Straftäter, der vom Gelände des Pfalzklinikums geflüchtet ist. Archivfoto: van

Die Polizei in der Südpfalz fahndet nach einem psychisch kranken und drogenabhängigen Straftäter. Der 29-Jährige ist am Dienstagnachmittag aus dem Pfalzklinikum in Klingenmünster geflohen. Nach Informationen der RHEINPFALZ hat der Gesuchte bis Herbst 2015 in Rammelsbach (Landkreis Kusel) gelebt. Das hat die Polizei auf Anfrage bestätigt.

Der Gesuchte hat sich, wie die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Mittwoch noch einmal offiziell mitteilte, am Dienstagnachmittag vom Klinikgelände in Klingenmünster abgesetzt. Eine Gruppe Patienten hatte sich im Freien aufgehalten, der 29-Jährige hatte diese Gelegenheit genutzt, um zu fliehen. Umgehend hatte die Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet, um Hinweise gebeten und auch davor gewarnt, sich dem Mann zu nähern. Er gilt als gewaltbereit, Gefahr bestehe vor allem dann, wenn er Drogen genommen habe. Der Mann hatte seit Anfang September 2015 in einer geschlossenen Abteilung des Pfalzklinikums gelebt.

Sachverständiger attestiert paranoide Schizophrenie



Anfang März hatte die Große Strafkammer am Landgericht in Kaiserslautern angeordnet, dass der Mann dauerhaft in der Klinik für Forensische Psychiatrie untergebracht werden müsse. Der aus Gambia stammende Mann hatte sich vor Gericht wegen einer ganzen Reihe von Delikten verantworten müssen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung in mehreren Fällen. Ein Sachverständiger hatte eine paranoide Schizophrenie attestiert. Mithin war der Mann schuldunfähig. Weil er jedoch eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle, sei er dauerhaft in einer geschlossenen Klinik unterzubringen, urteilte das Gericht. In den Jahren zuvor war der Mann im Raum Kusel mehrmals strafrechtlich in Erscheinung getreten, mehrmals verurteilt worden. Unter anderem hatte er nach Überzeugung des Amtsrichters in Kusel mehrmals seine Frau drangsaliert, sie geschlagen und bedroht. Das Paar hat auch gemeinsame Kinder.

Polizei hat Hinweise zum Verbleib



Im Sommer 2015 war die Sache dann eskaliert. Der Mann hatte im Wald gehaust und mehrmals Leute angegriffen, die ihm zu nahe kamen. Auch Polizisten wurden attackiert, die ihn Anfang September in der Kuseler Winterhelle schließlich festnahmen. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, sind bereits Hinweise zum Verbleib des Mannes eingegangen. Die RHEINPFALZ hat angefragt, ob etwas darauf hindeute, dass er an seinen früheren Wohnort zurückkehren könnte. Dies wollte die Staatsanwaltschaft jedoch nicht kommentieren.

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