Rheinland-Pfalz Kerosin: Jets lassen mehr Treibstoff über dem Land ab

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Ein Airbus 380 vor mächtigen Kerosintanks auf dem Flughafen Frankfurt. Am 10. Oktober hat eine Maschine dieses Typs 40 Tonnen Kerosin über der Pfalz abgelassen.

«KAISERSLAUTERN/BERLIN.»Flugzeuge haben bundesweit 2017 erneut mehr Treibstoff abgelassen als 2016, knapp zwei Drittel davon über Rheinland-Pfalz. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage des saarländischen Grünen-Bundestagsabgeordneten Markus Tressel an die Bundesregierung hervor.

2017 sind 579,5 Tonnen Kerosin abgelassen worden von zivilen wie militärischen Fliegern. Das sind knapp 88 Tonnen mehr als im Jahr davor. Die Zahlen beziehen sich allerdings nur auf dokumentierte Fälle. Aus der Antwort der Bundesregierung geht hervor, dass in fünf Prozent der Fälle die Ablassmenge nicht bekannt ist.

Zwei Drittel über Rheinland-Pfalz abgelassen

Das Ablassen von Treibstoff bezeichnet die Bundesregierung als „ein Notverfahren sowohl für zivile als auch militärische Luftfahrzeuge, um aus Gründen der Flugsicherheit eine sichere Kontrolle und Landung des Flugfahrzeuges zu ermöglichen“. Knapp zwei Drittel der Kerosinmenge – nämlich 368 Tonnen – wurden über Rheinland-Pfalz abgelassen. Auffallend ist in der Dokumentation der Bundesregierung, dass der Treibstoff im vergangenen Jahr insbesondere über dem „Bereich Pfalz“ sowie dem „Bereich Ramstein“ (Begriffe der Bundesregierung) in die Luft geblasen wird. Weiter werden genannt „Bereich Pfälzerwald“, „Bereich Westerwald“, „Bereich Hahn“ oder „Strecke Spangdahlem - Ramstein“.

Tresen: "Gründe müssen erfasst werden"

Der saarländische Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus Tresen erklärte zu den neuen Zahlen: „Die Bundesregierung muss endlich Verantwortung übernehmen. Gründe für den Treibstoffablass und für die betroffenen Gebiete müssen zukünftig erfasst und Auswirkungen auf Mensch und Umwelt umfassend erforscht werden.“

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