Pfalz Kampfjet-Absturz in Eifel: BUND warnt vor Umweltgefahren durch giftige Gase

in F16-Kampfflugzeug der US Air Force .
in F16-Kampfflugzeug der US Air Force .

Zum Absturz des US-Kampfjets in ein Waldstück bei Zemmer (Landkreis Trier-Saarburg) fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Rheinland-Pfalz eine gründliche Untersuchung aller damit verbundenen möglichen Umweltgefahren. Dabei gehe es zum Beispiel um Gefährdungen durch Kerosin oder den Raketentreibstoff Hydrazin, durch Stäube, Strahlung von abgereichertem Uran, Munition oder giftigem Gas. Das durch den Brand der Außenhaut des Flugzeuges entstandene giftige Gas sammele sich in Erdvertiefungen und könne noch Wochen später auf Menschen wirken.

Sekunden später und es hätte vielleicht Trier getroffen

Der Kampfjet vom Typ F-16 war am Dienstagnachmittag auf einem Routine-Übungsflug in der Nähe der Ortschaft Zemmer rund 15 Kilometer nordöstlich von Trier über einem Wald abgestürzt. Er kam vom US-Flugplatz Spangdahlem. „Der Unfall hätte noch viel gefährlicher enden können“, sagte am Donnerstag Agnes Tillmann-Steinbuß, für die Region Trier zuständiges BUND-Vorstandsmitglied: „Sekunden später wäre nicht der Wald, sondern womöglich die Stadt Trier betroffen gewesen.“ Sie fordert eine öffentlich zugängliche genaue Rekonstruktion des Unfallhergangs, um zukünftigen Unfällen besser vorbeugen zu können.

Reduzierung der Übungsflüge gefordert

„Dieser Unfall macht deutlich, dass vom Militär erhebliche Umweltschäden ausgehen“, ergänzte BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub: „Zu Umweltgiften und Lärmbelastung der Anwohner kommen noch hohe CO2-Emissionen.“ Für den Schutz von Umwelt und Mensch sollten die Übungsflüge sofort deutlich reduziert oder besser auf Dauer eingestellt werden, fordert Yacoub weiter.

1980 - 1990: Bilanz des Schreckens

Beim Absturz eines US-Militärjets in der Süd-Eifel hatte sich der Pilot glücklicherweise retten können. Inzwischen sind solche Unglücke in Rheinland-Pfalz eher die Ausnahme. Früher waren solche Abstürze dagegen wesentlich häufiger – vor allem zwischen 1980 und 1990. In der Pfalz waren in diesen Jahren bei 18 Abstürzen oder Kollisionen von Militärflugzeugen 102 Menschen ums Leben gekommen.

Eine Dokumentation dieser Bilanz des Schreckens steht hier.

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