Pfalz Kerosin-Ablass über der Pfalz: Bürger sollen besser informiert werden

Kerosin-Ablässe sorgen in der Bevölkerung immer wieder für Unmut.
Kerosin-Ablässe sorgen in der Bevölkerung immer wieder für Unmut.

Nach den beiden jüngsten Kerosin-Ablässen im September über dem Pfälzerwald und benachbarten Regionen fordert die rheinland-pfälzische Landesregierung vom Bund erneut mehr Transparenz und eine schnelle Meldekette. Das sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Donnerstag in der Fragestunde des Landtags. SPD-Fraktionschef Alexander Schweitzer wollte wissen, ob der Pfälzerwald inzwischen auch für benachbarte Regionen bevorzugtes Ablassgebiet sei. Bisher seien, so Schweitzer weiter, die Treibstoffablässe über der Pfalz mit der Nähe zum Flughafen Frankfurt begründet worden. Doch die Maschine des US-Paketdienstleisters FedEx, die am 5. September fast 60 Tonnen abgelassen hat, war vom Flughafen Köln-Bonn gestartet.

Mehr Transparenz für Bürger gefordert

Ein weiteres Fracht-Flugzeug im Auftrag des United States Transportation Commands hatte am 16. September nach dem Start am Flughafen Hahn 30 Tonnen Kerosin unter anderem über der Pfalz abgelassen. Wissing verwies auch in diesem Fall auf die geforderte Transparenz. Es sei ein Fortschritt, dass die Vorfälle nun auf der Internet-Seite des Luftfahrtbundesamtes veröffentlicht würden. Das reiche aber nicht aus. Es könne außerdem nicht angehen, dass Bürger, die bei Behörden nachfragen, an private Luftfahrtunternehmen verwiesen würden. Schweitzer hatte berichtet, dass ein Bürger beim Luftfahrtbundesamt angerufen habe und von dort an die Deutschen Flugsicherung verwiesen worden sei. Diese wiederum habe gesagt, er solle sich an FedEx wenden.

Studie: Belastung von Luft und Boden unkritisch

CDU-Fraktionschef Christian Baldauf forderte Messungen des Landes, um mögliche Gesundheitsgefahren für die Bürger in der Pfalz zu ergründen. „Erst wenn wir wissen, wo was abgelassen wurde, können wir messen“, entgegnete Wissing. Ansonsten verwies er auf eine im Mai vom Dessauer Umweltbundesamt veröffentlichte Studie, nach der die Treibstoffablässe unkritisch hinsichtlich der Belastung von Luft, Boden und Gesundheit seien. In der Studie werde, so der Minister, aber auch empfohlen, dass die Ablässe über wechselnden Gebieten erfolgen sollten, um eine Konzentration zu vermeiden.

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