Pfalz Höfken: Qualität des Grundwassers im Rheingraben „alarmierend“

Kommt oft auch aus dem Hahn: Grundwasser ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen und sollte so sauber wie möglich sein.
Kommt oft auch aus dem Hahn: Grundwasser ist eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen und sollte so sauber wie möglich sein.

Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) hat das Ergebnis einer Untersuchung zur Qualität des oberflächennahen Grundwassers am Oberrheingraben als alarmierend bezeichnet. „Auch in Rheinland-Pfalz gibt es Gebiete wie die Vorderpfalz, die weiterhin stark mit Nitrat oder Pflanzenschutzmitteln belastet sind“, sagte sie am Donnerstag. Zuvor hatte der Verein für den Grundwasserschutz in der elsässischen Rheinebene (APRONA) ein Monitoring der Jahre 2016 bis 2018 vorgestellt. Im Rahmen des Projekts waren 172 Parameter an mehr als 1500 Messstellen von Basel bis Mainz analysiert worden.

Mit Nitrat und Medikamenten belastet



„Zum einen ist im Vergleich zu den Messwerten aus den Jahren 2009 und 2016 keine Verbesserung zu verzeichnen“, sagte Höfken. „Zum anderen gibt es in allen untersuchten Schadstoff-Gruppen wie Nitrat, Pflanzenschutzmittel, Medikamentenrückstände zum Teil stärkere Überschreitungen der Grenz- oder Orientierungswerte.“ Anstrengungen, Nitratausbringung und Pflanzenschutzmittelanwendungen weiter zu reduzieren, dürften nicht nachlassen, appellierte sie. Auch Verbraucher seien aufgerufen, so würden etwa Medikamente oft falsch entsorgt oder immer noch zu viele Chemikalien im Haushalt verwendet.

Folge: Wasser kostet mehr



In ganz Rheinland-Pfalz seien 38 Prozent der Grundwasserkörper in einem schlechten chemischen Zustand, im Untersuchungsgebiet am Oberrheingraben seien dies rund Zweidrittel, hieß es. „Da die belasteten oberflächennahen Grundwasserleiter nicht mehr zur Trinkwassergewinnung genutzt werden können, musste in Rheinland-Pfalz bereits auf unbelastete tiefere Grundwasserleiter oder die Gewinnung von Uferfiltraten umgestellt werden“, sagte Höfken. Je aufwendiger aber Schadstoffe über Aufbereitungstechniken aus belastetem Rohwasser entfernt werden müssten, desto mehr spüre dies der Gebührenzahler.

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