Pfalz Heidesheim: Glasaale im Rhein ausgesetzt

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Glasaale gelten in Asien als Delikatesse.

Rund 5000 beschlagnahmte Glasaale sind am Dienstag bei Heidesheim nahe Mainz in den Rhein ausgewildert worden. „Die haben sichtlich Spaß gehabt, in ihr eigenes Element zurück zu kommen“, sagte Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts in Frankfurt. Die durchscheinenden Jungtiere, die einer geschützten Art angehören, sollten ursprünglich über den Flughafen Frankfurt nach Vietnam geschmuggelt werden. Sicherheitsmitarbeiter entdeckten sie aber bei einer Kontrolle im Koffer einer 47-jährigen Malaysierin Ende November. Sie lagerten in mit Wasser gefüllten Plastiktüten, die in Styroporboxen eingebettet waren. Die Tiere wurden beschlagnahmt und bis zur ihrer Auswilderung bei einem Aquaristik-Fachhändleruntergebracht.

Delikatesse in Asien

Woher die Glasaale ursprünglich stammen, ist unklar. Vermutlich seien sie in Südwesteuropa in Flussmündungen gefangen worden, erklärte Schmidt. Die Tiere könnten in Asien mit viel Gewinn verkauft werden, weil sie dort als Delikatesse gelten und ihnen eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt werde. In Deutschland koste ein Kilogramm der Tiere etwa 400 Euro, bei einer Fischbörse in Asien könnten Beträge zwischen 3000 und 5000 Euro erzielt werden. Für die gewerbliche Ausfuhr der Tiere hätte die Kofferbesitzerin eigentlich eine Genehmigung gebraucht. Mit einer Strafe muss sie dennoch vorerst nicht rechnen. „Zum Zeitpunkt der Kontrollmaßnahmen und Feststellungen saß sie bereits im Flieger nach Vietnam und der hatte bereits abgehoben“, erklärte Schmidt.

Aal auf Roter Liste

Die Aalbestände im Rhein sind in den letzten Jahren zurückgegangen, immer mal wieder wurden deshalb Jungtiere ausgesetzt. Sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz steht der Aal auf der Roten Liste gefährdeter Arten und daher unter besonderem Schutz.

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