Pfalz Heidelberg: Prozess um Tod von 26-Jähriger beginnt mit Geständnis

Der Prozess vor dem Heidelberger Landgericht soll am Montag weitergehen. Foto: DPA
Der Prozess vor dem Heidelberger Landgericht soll am Montag weitergehen.

Mit einem Geständnis hat der Prozess um den gewaltsamen Tod einer jungen Frau in Heidelberg begonnen. Der frühere Lebensgefährte von Julia B. räumte ein, dass er mit der 26-Jährigen im August 2017 gestritten habe und die Frau nach einem Schlag reglos liegen geblieben sei. Er habe das nicht gewollt, gleichwohl sei er verantwortlich, räumte der Angeklagte am Freitag am Landgericht ein. Die Verteidigung verlas eine entsprechende Erklärung des 34-Jährigen.

Leiche im Gebüsch versteckt



Darin räumt Johann N. auch ein, dass er die Leiche in einem Gebüsch bei Zwingenberg (Südhessen) rund 40 Kilometer nördlich von Heidelberg versteckt habe. Er habe befürchtet, bei einer möglichen Haftstrafe seine beiden Kinder nicht mehr sehen zu können, und habe die Tat daher verschleiern wollen. Der Angeklagte sprach von einem „Notfallmodus“, den er als Sanitäter bei der Bundeswehr gelernt habe. Damit meint der 34-Jährige einen „kühlen Kopf“ in Extremsituationen zu bewahren.

Handgemenge und Schlag gegen den Kopf



Der Körper der Frau war am 1. September 2017 bei Zwingenberg von der Polizei gefunden worden. Die Anklage geht von Totschlag aus. Die Vernehmung von Zeugen soll an diesem Montag fortgesetzt werden.
In seiner Erklärung schildert Johann N. ein Handgemenge in der Heidelberger Wohnung, das der Tat vorausgegangen sei. Er habe einen kräftigen Schlag in Richtung Kopf abgegeben. Anschließend sei er ziellos auf der Autobahn umhergefahren und habe bei Zwingenberg ein Gebüsch entdeckt, in dem er die Leiche versteckt habe. Das Mobiltelefon von Julia B. habe er in den Neckar geworfen.

Körperverletzung mit Todesfolge?



Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Frau gewürgt zu haben. Julia B. sei „an mangelnder Sauerstoffzufuhr gestorben“. Dazu sagt möglicherweise auch ein Mediziner aus. Für denkbar halten Beobachter auch eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge.
Nach dem Verschwinden der Frau hatte sich die Polizei mit Fotos und mehreren Fragen an die Bevölkerung gewandt. An der intensiven Spurensuche am Fundort der Leiche waren etwa 40 Polizisten beteiligt. Kurz nach ihrem Verschwinden war ihr lbensgefährte festgenommen worden.

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