Pfalz Handball: Eulen siegen nach unfassbarer Aufholjagd

eulen-wetz-2379.JPG
Die Eulen siegen, die Fans in der Halle feiern, die Mannschaft jubelt.

Hurra, die Eulen leben noch. Standesgemäß mit ihrer Humba feiern die Eulen Ludwigshafen den ersten Sieg 2018 und dürfen nach dem 31:29 (10:15) gegen die HSG Wetzlar wieder auf den Klassenerhalt in der Bundesliga hoffen.

Zur Pause mit 10:15 zurück, dann mit sechs Toren in Rückstand, scheint Ben Matschkes Sieben an Benjamin Buric, dem Weltklassemann im HSG-Tor, zu verzweifeln. 2294 Zuschauer erleben eine unfassbare Aufholjagd der Mannschaft, die Ebert-Halle wird zur Ebert-Hölle. Die Wende ist vor allem auch mit Kevin Klier verbunden. Der Alt-Meister kommt nach 44 Minuten ins Tor, wird zum Groß-Meister, pariert zwei Siebenmeter, den zweiten Kristian Bjornsens 61 Sekunden vor Schluss. Da führt seine Mannschaft 30:29 nach dem vierten verwandelten Siebenmeter Denni Djozics. Den Schlusspunkt in letzter Sekunde setzt Alexander Feld: 31:29! Kai Wandschneider, der Coach, der die HSG ins Final Four nach Hamburg führte: „Es war ein verrücktes Spiel. Hab’ das ganz selten gesehen, dass eine Mannschaft, die auf der Siegerstraße war, so auseinander fällt. Wir haben unseren Torhüter im Stich gelassen.“

"Wir waren tot"

„Das war ein besonderer Willensakt der Mannschaft“, schwelgt Teufelskerl Klier. Denni Djozic, der Mann ohne Nerven: „Ich habe bei den Siebenmetern nichts gedacht. Ich wollte sie einfach nur reinschießen!“ Hat er getan! „Wir waren tot“, gesteht Ben Matschke, der Trainer der Eulen, beim Blick zurück. Seine Mannschaft startet gut. Feld geht als aggressiver Führer in der kompakten Deckung voran. Roko Peribonio hält anfangs gut. Es sieht prima aus, als Maximilan Holst einen Siebenmeter an die Latte setzt (5.). Feld lässt das 3:2 folgen, David Schmidt, der insgesamt neunmal trifft, erhöht auf 4:2 (6.). Die Malaise beginnt mit einem Dietrich-Fehlpass. Der Kapitän sucht den Linksaußen, doch „Johnny“ Scholz ist schon Richtung Bank unterwegs. Statt 6:3 steht’s 5:4 –und Patrik Hruscak vermasselt. Typisch für die Eulen: Gunnar Dietrich scheitert in der 12. Minute am Innenpfosten. Im Gegenzug setzt Joao Ferrez den Ball an den Innenpfosten – der Ball landet im Netz : 5:6.

Schockstarre!

Auf einmal geht im Angriff der Eulen nichts mehr. Schockstarre! Pascal Durak vermasselt einen Tempogegenstoß, Maximilian Haider, Azat Valiullin und Feld vergeben frei, Dietrich fehlt da noch die Traute. Eine weitere Schlappe scheint sicher. Doch die Eulen kommen wieder. Dietrich, mit Wut im Bauch, kann’s doch. Vier Tore! Valiullin trifft dann doch wieder. „Diese unfassbare Stimmung hat uns getragen“, schwärmt David Schmidt. Drei Minuten vor dem Ende gleicht Alexander Falk aus. Die Wende!

So spielten sie

Die Eulen Ludwigshafen:

Peribonio (Hanemann bei zwei Siebenmetern, 44. Klier) - Schmidt (9), Feld (2), Dietrich (4) - Durak (1), Scholz (2) - Dippe (1) – Valiullin (5), Haider (1), Hrucsak, Falk (2), Djozic (4/4) HSG Wetzlar: Buric (1/Weber bei zwei Siebenmetern) - Ferraz (5), Mirkulovski (2), Schefvert (3) - Bjornsen (4/1), Holst (9/3) - Kohlbacher (2) – Lindskog (2), Cavor (1), Pöter Spielfilm: 1:0, 2:1, 5:3, 5:6 (13. Minute), 6:7, 8:10, 10:12, 10:15 (Halbzeit), 11:17, 18:24 (44.), 23:25, 23:27, 26:27 (54.), 27:29, 29:29 (57.) 30:29, 31:29 (Ende) Siebenmeter: 4/4 - 7/4 Zeitstrafen: 6/8 Rote Karte: Ferraz (56.) Beste Spieler: Schmidt, Feld, Klier - Buric, Ferraz, Holst Zuschauer: 2294 Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah (Gummersbach).

x