Pfalz Frauenministerin Spiegel stellt Kampagne gegen Sexismus vor

Hinweisschild zur Pressekonferenz von Ministerin Anne Spiegel (Grüne) im Mainzer Frauenministerium.  Foto: Dauscher
Hinweisschild zur Pressekonferenz von Ministerin Anne Spiegel (Grüne) im Mainzer Frauenministerium.

Unter dem Titel „Lautstark - gemeinsam gegen Sexismus“ will die rheinland-pfälzische Frauenministerin Anne Spiegel (Grüne) eine Kampagne gegen Sexismus starten. Das kündigte die Ministerin am Montag in Mainz an. „Sexismus ist in unserer Gesellschaft in einem erschreckenden Ausmaß allgegenwärtig“, sagte sie. Die Erscheinungsformen reichten von der sexuellen Belästigung bis zu vorurteilsbehafteten Einstellungen, die auch das Arbeitsleben betreffen. Noch immer gebe es ein Machtgefälle zwischen Männern und Frauen, das liege unter anderem an gesellschaftlichen Strukturen und Wertvorstellungen.„Auch durch scheinbar neutrale Gesetze wird dies unterstützt“, sagte Spiegel.

Spiegel kritisiert Ehegattensplitting



Auf Nachfrage nannte Spiegel zum Beispiel die Regelungen zum Ehegattensplitting oder zu Minijobs, die dazu führten, dass gerade Frauen davon abgehalten werden, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Dies sei eine Sackgasse in die Altersarmut. Den Kampf gegen Sexismus wolle sie zum Schwerpunkt ihres Vorsitzes in der Bundesgleichstellungsminister-Konferenz machen, kündigte Spiegel an. Seit Jahresbeginn ist sie turnusgemäß für ein Jahr Vorsitzende der Konferenz.

Treffen in Deidesheim



Die Fachministerinnen und -minister der 16 Bundesländer sowie Bundesfrauenministerin Franziska Giffey treffen sich im Frühjahr zur Konferenz in Deidesheim. Diese Plattform zu nutzen sei die erste Säule ihrer Kampagne. Die zweite Säule seien die Botschafterinnen und Botschafter, die sie bisher für die Kampagne gewonnen hat. Prominenteste ist Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD), aber auch der Landeschef des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dietmar Muscheid oder die Landessendedirektorin des SWR, Simone Schelberg oder die Ex-Fußballweltmeisterin Fatmire Alushi.

Gesamtkosten bis zu 30.000 Euro



Die dritte Säule der Kampagne werde den Bereich Arbeit betreffen und erst in einigen Monaten vorgestellt werden, sagte Spiegel. Die Gesamtkosten, etwa die Erarbeitung des Logos oder eine Fachkonferenz im Herbst bezifferte sie auf 20.000 bis 30.000 Euro.

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