Pfalz Frankreich: Dritte Infektion mit Coronavirus bestätigt

Forscher suchen nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus.
Forscher suchen nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus.

[Aktualisiert Samstag 8 Uhr ] In Frankreich ist eine dritte Infektion mit dem aus China stammenden neuen Coronavirus bestätigt worden. Es handele sich dabei um einen nahen Verwandten einer der beiden Personen, bei denen die neue Lungenkrankheit zuvor diagnostiziert worden war, teilte das Gesundheitsministerium am späten Abend mit. Alle drei Patienten hätten sich zuvor in China aufgehalten und seien in Krankenhäusern isoliert worden. Zurzeit werde geprüft, mit wem sie noch in Kontakt gewesen sein könnten. Es sind die ersten bestätigten Fälle in Europa. Am Samstag bestätigte dann auch Australien einen Fall der vom neuen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit: Der Erreger sei bei einem Chinesen nachgewiesen worden, der vergangene Woche aus China nach Melbourne gereist und zuvor in Wuhan gewesen sei, sagte Gesundheitsministerin Jenny Mikakos. In China sind an dem neuartigen Coronavirus mittlerweile 41 Menschen gestorben und Hunderte erkrankt. Auch aus anderen Ländern werden inzwischen Fälle gemeldet. Die chinesischen Behörden riegelten die beiden Millionenstädte Wuhan und Huanggang ab. In Wuhan war das Virus erstmals aufgetaucht. US-Präsident Donald Trump hat China für seinen Kampf gegen das Coronavirus gelobt. „China arbeitet sehr schwer, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern“, schrieb Trump auf Twitter. „Die USA würdigen diese Bemühungen und Transparenz. Es wird alles gut ausgehen. Im Namen des amerikanischen Volkes möchte ich besonders Präsident Xi danken!“

Mehr medizinisches Personal am Londoner Flughafen

In Großbritannien wurde zusätzliches medizinisches Personal am Londoner Flughafen Heathrow eingesetzt, wie die Gesundheitsbehörde PHE am Freitag mitteilte. Für 14 Verdachtsfälle konnte indes Entwarnung gegeben werden.

In den USA zwei Fälle bestätigt

In den USA waren bis Freitag zwei Fälle bestätigt worden - einer in Seattle und einer in Chicago. Die USA kündigten am Freitag an, das Personal ihres Generalkonsulats und deren Familien aus Wuhan abzuziehen. Die Anordnung erfolge wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus, der logistischen Probleme durch das beschränkte Transportwesen und der „überwältigten Krankenhäuser“ der Stadt, sagte ein Botschaftssprecher.

China schränkt Bewegungsfreiheit ein

Die chinesischen Behörden verschärften am Freitag ihre Bemühungen zur Eindämmung des Virus. In 13 Städten, darunter Xianning, Xiaogan und Enshi wurde der öffentliche Verkehr ausgesetzt, sodass ihre mehr als 41 Millionen Einwohner de facto unter Quarantäne standen. Ausfallstraßen wurden gesperrt. Zudem sollen in der Öffentlichkeit Schutzmasken getragen werden. Wie in Wuhan wurden auch in Peking Großveranstaltungen anlässlich des chinesischen Neujahrsfests am Samstag abgesagt. Die Schutzvorkehrungen treffen unter anderem Teile der Chinesischen Mauer. Auch die Ming-Gräber und die Yinshan-Pagode blieben von Samstag an geschlossen, teilte die für die Verwaltung dieser historischen Stätten zuständige Behörde mit. Das „Vogelnest“-Stadion der Olympischen Spiele 2008 in Peking ist seit Freitag nicht mehr zugänglich. Zuvor war bereits die vorübergehende Schließung der Verbotenen Stadt und anderer Sehenswürdigkeiten in Peking verkündet worden.

Erstmals im Dezember in Wuhan

Das neuartige Coronavirus war erstmals Ende Dezember in der zentralchinesischen Metropole Wuhan aufgetreten. Inzwischen wurden dort nach Behördenangaben rund 830 Infektionen bestätigt, mehrere tausend Verdachtsfälle werden überprüft. Mindestens 26 Menschen starben bislang an der Infektion. Internationale Wissenschaftler gehen von mehreren tausend Infizierten in der Volksrepublik aus. Einzelne Infektionen wurden auch aus anderen Ländern, darunter Thailand, Japan und Südkorea, gemeldet.

Hintergrund zum Virus

Ursprünglich wurde das neue Coronavirus wahrscheinlich von Tieren übertragen, es wird aber auch von Mensch zu Mensch weitergegeben. Trotz des sprunghaften Anstiegs der Fallzahlen in China hatte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag gegen die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands entschieden. Dazu sei es noch zu früh, teilte die Organisation mit. Bislang gebe es keine Hinweise für eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus außerhalb Chinas. Was wir über das Virus wissen und was nicht, lesen Sie hier.

x