Pfalz Filmfestival Mannheim-Heidelberg: Preise sind vergeben

Wie der Sport Lacrosse jungen Ureinwohnern in Kanadas Arktis neuen Lebensmut geben kann, erzählt der Wohlfühlfilm „The Grizzlies
Wie der Sport Lacrosse jungen Ureinwohnern in Kanadas Arktis neuen Lebensmut geben kann, erzählt der Wohlfühlfilm »The Grizzlies«, einer der beiden Hauptpreisträger des Festivals Mannheim-Heidelberg.

Preise für vier Filme fürs Herz: Statt einer Jury hat das Publikum über alle Gewinner des diesjährigen Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg entschieden. Der Hauptpreis namens Grand Newcomer Award ist dabei zweigeteilt worden, er geht zu gleichen Teilen an den kanadischen Film „The Grizzlies“ von Miranda de Pencier und an den tschechischen Film „On The Roof“ von Jiri Madl. „The Grizzlies“ erzählt von jugendlichen, perspektivlosen Inuit, die durch den Sport Lacrosse neuen Lebensmut finden. „On The Roof“ beschreibt die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem alten Lehrer aus Prag und einem jungen Vietnamesen.

Talent Award und Special Award

Der zweite Preis, der Talent Award, geht an den Eröffnungsfilm, die japanisch-mongolische Produktion „Under The Turquoise Sky“ des Japaners Kentaro über einen reichen jungen Japaner, der in der Mongolei das einfache Leben kennenlernt. Der Film erhielt auch den Preis der Filmkritik, und Regisseur Kentaro gab sich tief berührt: „Das ist der erste Preis, den ich bekomme. Das gibt mir viel Selbstvertrauen, weiter zu machen.“ Er wurde auch philosophisch: „In einer Welt, in der nichts von Dauer zu sein scheint, sind Schönheit und Liebe das einzige, was zählt.“

Den dritten Preis, den Special Award, gedacht für Filme außerhalb des Hauptwettbewerbs, erhielt der Debütfilm „End of Sentence“ des Isländers Elfar Adalsteins. Das Roadmovie, das Vater und Sohn, die sich einander entfremdet haben, auf eine gemeinsame Reise in die Heimat der verstorbenen Frau und Mutter schickt, ist eine isländisch-irisch-amerikanische Produktion mit Hollywoodstar Logan Lerman.

Weniger Zuschauer

Rund 35.5000 Kinokarten sind dieses Jahr verkauft worden, hinzu kamen 2500 Besucher des Kinderfilmfests sowie rund 9000 Fachbesuchereintritte. Somit gibt das Festivalteam die Zuschauerzahl mit rund 47.000 an. Im Vorjahr seien 50.000 Eintritte verbucht worden. Ein Grund für den Zuschauerrückgang sieht Festivalleiter Michael Kötz im Standort in Heidelberg auf dem Messplatz, den das Publikum nicht angenommen habe.

Ein Rückblick auf 28 Festivaljahre

Die 68. Festivalausgabe war die letzte unter der Führung von Michael Kötz. „Sentimental darf ich nicht werden, das habe ich mir verboten. Aber es ist schon komisch, jetzt aufzuhören“, blickte der 68-Jährige im Abschluss-Pressegespräch zurück auf 28 Festivaljahre. Am Abend der Preisverleihung kamen ihm dann aber doch die Tränen. „Es war anstrengend, aber schön“, resümierte er. Und gab sich auch selbstkritisch, sprach von Eitelkeit und der anfänglichen Arroganz, auf Avantgardistisches zu setzen.

Es ist allerdings kein Abschied vom Festivalgeschäft insgesamt: Kötz wird weiter das Festival des deutschen Films in Ludwigshafen leiten. In Mannheim wird Sascha Keilholz übernehmen, bislang Festivalleiter in Regensburg, der in seiner Jugend einige Zeit in der Südpfalz zur Schule gegangen war.

Lesen hier einen ausführlichen Abschlussbericht

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