Pfalz FCK nimmt Abschied von Karl Mildenberger [mit Bildergalerie]
Der 1. FC Kaiserslautern hat am Mittwoch im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg auf in einer würdevollen Trauerfeier Abschied von Karl Mildenberger genommen. Der ehemalige Box-Europameister, weltberühmt durch seinen großen WM-Kampf am 10. September 1966 gegen Muahmmad Ali, ist am 5. Oktober 80-jährig gestorben. Mit zehn Jahren hatte „Milde“ auf dem Betze, trainiert von seinem Onkel Richard, mit dem Boxen begonnen. Er gehörte zu einer legendären FCK-Staffel mit Erwin Braun und Emil Schulz. 1958 wurde Mildenberger im Dress des 1. FC Kaiserslautern deutscher Amateur-Meister, dann Profi. Sechsmal verteidigte er seinen EM-Titel und beendete 1968 seine großartige Karriere.
Der Markenbotschafter mit Herz
„Der 1. FC Kaiserslautern verliert nicht nur einen herausragenden Sportler, sondern auch einen Sympathieträger und Markenbotschafter“, würdigte FCK-Vorstandsvorsitzender Rainer Keßler den verstorbenen Boxer, der Ehrenmitglied des Vereins war, den Ehrenring, die höchste Auszeichnung des FCK, trug. „Trotz seines Erfolges hatte er nie eine Distanz zu den Menschen, wenn er gebraucht wurde, dann war er für den FCK da“, sagte Keßler. Mildenberger habe zur Geschichte des FCK gepasst. Die Erfolge – auch der Fußballer – seien immer Siege von David gegen Goliath gewesen. „Karl ist immer ein Gewinner in den Herzen der Menschen gewesen“, sagte der neue Vereinschef des FCK: „Wir schulden ihm Dank und Respekt!“
Sopps bewegende Worte
„23.11. 1937 – 4. Oktober 2018“ – „der Bindestrich, der Gedankenstrich, ist ein Symbol des Lebens“, sagte Kirchenrat im Ruhestand, Udo Sopp, der frühere Präsident des FCK. Er würdigte die Box-Ikone Mildenberger als „untadeligen Sportsmann“: „Als Kämpfer hat er etwas für den FCK geleistet, als Profi hat er seinen Verein nie vergessen!“ Der FCK sei stolz auf „diesen Boxer, der Boxgeschichte geschrieben hat“. Sopp erinnerte an die schwere Kindheit „Mildes“: Früh war er Waise, wuchs bei den Großeltern auf. Der Hunger der Nachkriegszeit hat ihn leiden lassen und darin bestärkt, nie wieder hungern zu wollen. Dafür kämpfte er! „Mildenberger boxte sich durch“, sagte Sopp.