Pfalz FCK-Beiratschef Patrick Banf: Mit Flavio Becca zurück in die Bundesliga

Optimisten: FCK-Beiratschef Patrick Banf und Investor Flavio Becca (rechts). Foto: KUNZ
Optimisten: FCK-Beiratschef Patrick Banf und Investor Flavio Becca (rechts).

Am Sonntag (10 Uhr) lädt Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern im Presseraum zum Mitgliederforum. Patrick Bank, der Vorsitzende des Beirats der FCK Kapitalgesellschaft, hat seine Gedanken und Wünsche nach erfolgreicher Lizenzierung zusammengeschrieben. Banf hofft auf die Aussöhnung der Vereinsfamilie, setzt auf die Einheit des FCK und glaubt – dank Flavio Becca – an die Rückkehr des FCK in die Bundesliga. Der Investor träumt gar von der Königsklasse. Banf schreibt:

Infos aus erster Hand



Zunächst mal finde ich ein solches Mitgliederforum eine gute Idee, um die Mitglieder aus erster Hand zu informieren. Es werden alle Gremien - Vorstand, Geschäftsführung, Aufsichtsrat und Ehrenrat - daran teilnehmen. Nachdem wir festgestellt haben, dass eine vorgezogene Jahreshauptversammlung satzungsgemäß nicht umsetzbar bzw. juristisch anfechtbar ist, haben wir uns entschieden, ein Mitgliederforum anzubieten und die JHV so früh wie möglich abzuhalten. Ich freue mich darauf und hoffe auf einen konstruktiven Austausch mit den Mitgliedern.

Ende der Grabenkriege



Zudem wünsche ich mir, dass die Grabenkämpfe im Umfeld aufhören und wieder alle Gremien an einem Strang ziehen. Die Lizenzierung hat gezeigt wie stark der FCK sein kann. Hand in Hand haben der e.V. und die Kapitalgesellschaft im Rahmen der Anstrengungen, die Lizenz zu erhalten, über Wochen sehr eng zusammengearbeitet. Bei der Lizenzierung haben alle an einem Strang gezogen. Das ist der Weg für den 1. FC Kaiserslautern.


„Wir haben die Lizenz und einen Investor“



Als wir vor rund eineinhalb Jahren in dieser Zusammensetzung unsere Arbeit aufgenommen haben, hat kaum einer im Umfeld des Vereins daran geglaubt, dass wir im Falle eines Abstiegs eine Lizenz für die Dritte Liga bekommen würden. Aber wir haben es letztlich geschafft. Wir haben es in Verhandlungen mit der Stadt geschafft, die Stadionmiete für gleich zwei Jahre um je 2,8 Millionen Euro zu senken. Des Weiteren haben wir gemeinsam mit der Geschäftsführung Umstrukturierungen vorgenommen, um den Fortbestand unseres Clubs zu sichern.
Wir haben die Ausgliederung der Profiabteilung mit mehr als 92 Prozent Zustimmung der anwesenden Mitglieder umgesetzt. Dass es eine große Herausforderung ist, die Profiabteilung eines fast 120-jährigen eingetragenen Vereins, noch dazu einem der traditionsreichsten des Landes, in eine KGaA umzuwandeln, war uns bewusst. Dieser Prozess ist auch noch lange nicht abgeschlossen. Unser Auftrag war es nach der Ausgliederung einen Investor für den FCK zu suchen. Dies war keine leichte Aufgabe. Viele, wirklich sehr viele Vereine, suchen einen solchen Investor. Vereine, bei denen es für einen Investor durchaus einfacher wäre, zu investieren. Aber wir haben mit Flavio Becca einen Investor gefunden, der nicht nur eine große Affinität zu unserem FCK hat, sondern der auch eine große Erfahrung im Sport und insbesondere im Fußball hat.
In diversen Medien wurde in der gesamten letzte Saison immer wieder berichtet, dass diese Mannschaft zum Aufstieg verdammt ist, weil es unter Berücksichtigung der Altlasten, der Fananleihe von 6,7 Millionen, unmöglich ist, ein weiteres Jahr Drittel Liga zu stemmen. Es war sicherlich die größte Herausforderung in unserer Amtszeit. Aber wir haben letztendlich die Lizenz bekommen. Wir hatten hier auch die Verantwortung für die Fans, die den Verein damals sowie heute unterstützt haben. Ich denke, dem sind wir gerecht geworden.

„Flavio Becca - ein fairer Partner“



Es ist eine sehr professionelle und zielgerichtete Zusammenarbeit. Durch seine langjährige Erfahrung in der Fußball-Branche und im Sport-Business kennt er die Zusammenhänge und Gegebenheiten. Wir haben ihn als harten aber sehr fairen Geschäftspartner kennengelernt. Bei sportlichen Themen hat er uns durch sein Know-how unterstützt, hat aber auch großes Vertrauen in die Sportliche Führung gezeigt. Dank seiner Hilfe konnten wir den Kader so zusammenstellen wie er jetzt ist, konnten begehrte Talente halten und neue Spieler verpflichten, von denen wir alle überzeugt waren. Flavio Becca arbeitet sehr nachhaltig. Er will das Fundament des Vereins stärken, will ins Nachwuchsleistungszentrum und ins Scouting investieren. Aber das Wichtigste ist, er glaubt an den FCK. Daran, dass man hier etwas aufbauen kann.

„Kritik bisweilen grenzwertig“



Nun, wir sind alle natürlich auch Geisel unserer Aufgabe, haben alle hart für unsere Ziele gekämpft. Das war nicht immer einfach. Wir hatten wie schon angesprochen viele Projekte zu stemmen. Ausgliederung, Lizenz, Anleihe, Investorensuche, bei so vielen Herausforderungen geht es Schlag auf Schlag, da ist es völlig normal, dass intern viel und auch intensiv diskutiert wird. Hinzu kamen dass wir alle gerne sportlich erfolgreicher gewesen wäre. Vor allem die Ausgliederung und die folgende Neustrukturierung sorgten für viel Diskussionsstoff. Und plötzlich gibt es den e.V. und die ausgegliederte Kapitalgesellschaft. Neben einem fünfköpfigen Aufsichtsrat gibt es auch den Beirat, wenngleich personell noch identisch mit dem Aufsichtsrat, es gab zum ersten Mal einen gewählten Ehrenrat, den Vereinsrat, dazu zwei Vorstände und zwei Geschäftsführer. Beim Versuch all die Personen und Gremien unter einen Hut zu bringen, da entstehen natürlich Reibungen. Leider wurden diese internen Reibungen nach außen getragen. Da sind sicherlich Fehler passiert. Aber wir sind auch alle keine Medienprofis. Wichtig ist, daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen und künftig nach außen geschlossener aufzutreten.
Wir mussten aber auch feststellen, dass viele Medien inzwischen auch einfach mehr Wert auf die Schlagzeile legen und weniger auf den Inhalt. Und dass - vor allem in den digitalen Medien – immer öfter unkontrollierbare Gerüchte gestreut werden.
Was ich in diesem Zusammenhang noch anmerken möchte: Was in den vergangenen Wochen in den Medien, vorrangig in den digitalen Medien und den sozialen Netzwerken, über ehrenamtlich arbeitende Menschen, unabhängig deren Ansichten und Meinungen, geschrieben wurde, war teilweise sehr grenzwertig. Viele Menschen haben hier viel Zeit und Energie investiert, um die aus ihrer Sicht bestmögliche Lösung für unseren FCK zu finden. Für öffentliche Diffamierungen, die weit ins Persönliche gehen, habe ich kein Verständnis.

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