Pfalz FCK-Aufsichtsrat entlässt Vorstand Keßler
Der FCK-Aufsichtsrat beruft den Vorstandsvorsitzenden des Vereins ab. Die Differenzen sind offenbar nicht mehr zu glätten gewesen.
Der Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern e. V. hat den Vorstandsvorsitzenden des Vereins, Rainer Keßler, nach knapp drei Monaten wieder abberufen. Das verkündete der FCK am Samstag kurz vor Beginn der Partie der Roten Teufel bei 1860 München, die die Lauterer 1:2 verloren. „Wir haben viele, viele Stunden miteinander gesprochen. Aber wir haben keinen Konsens gefunden, der eine weitere Zusammenarbeit möglich gemacht hätte“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Banf am Samstag dieser Zeitung. „Wir haben diese Woche mindestens zehn Stunden geredet, auch mein Stellvertreter Paul Wüst und die anderen Aufsichtsräte, aber Rainer blieb bei seiner Meinung“, sagte Banf. Der Aufsichtsratschef, der sich Keßler freundschaftlich verbunden fühlt, hatte den Pirmasenser im Sommer überzeugt, das Ehrenamt anzunehmen. Keßler trat es am 28. September an.
"Bin fassungslos und enttäuscht"
Bereits vor der Mitgliederversammlung am 16. Dezember hatte Keßler in einem Schreiben an den Aufsichtsrat ein Rücktrittsgesuch eingereicht. Während sein Vorstandskollege Michael Littig bei der Mitgliederversammlung zurücktrat, nahm Keßler auf der Bühne öffentlich Abstand vom angekündigten Rückzug. Er hatte seine Rücktrittsdrohung am Sonntag damit begründet, dass ihm von der für die FCK-Profisparte neu gegründeten Kapitalgesellschaft Einblicke in den Stand der Investorensuche verwehrt worden sei. Am Samstag sagte Keßler: „Ich bin fassungslos, enttäuscht und traurig, dass ich keine Chance mehr habe weiterzumachen.“ Er habe sich nach der Hauptversammlung um ein persönliches Gespräch mit Michael Klatt bemüht, dem kaufmännischen Geschäftsführer der FCK-Kapitalgesellschaft. Ein Rückruf sei nie gekommen. Zu einem solchen Rückruf konnte Klatt auf Nachfrage keine Angaben machen. Er betonte aber, er sehe die Geschäftsführung nicht als richtigen Ansprechpartner für Keßler in diesem Konflikt. Auf der folgenden Rheinpfalz-Seite findet ihr alle Informationen zum 1.FC Kaiserslautern Sein Weg der Transparenz, sagt Keßler, sei von der Mehrheit der Mitglieder unterstützt worden und sein gutes Recht, da der e. V. 1,3 Millionen Euro der am 1. August fälligen, 6,7 Millionen schweren Fananleihe zu tragen habe. „Mir war klar, dass man mich opfern würde. Es war auch eine Zerreißprobe für den Aufsichtsrat“, sagte Keßler. Banf bilde mit Klatt und Martin Bader, dem Geschäftsführer Sport, ein Triumvirat, das auch er nicht infrage gestellt habe. Die Suche nach zwei neuen Vereinschefs soll „sofort im neuen Jahr“ intensiviert werden, sagte Banf, der Keßler um „mehr Geduld“ gebeten hatte.