Pfalz Erdöl-Projekt Otterstadt: Keine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung

Standort: Die Erkundungsbohrung soll gegenüber der Sandgrube Hebeger (Bildmitte) zwischen Otterstadt (rechts) und Waldsee (links
Standort: Die Erkundungsbohrung soll gegenüber der Sandgrube Hebeger (Bildmitte) zwischen Otterstadt (rechts) und Waldsee (links oben) stattfinden. Archivfoto: Lenz

Für die geplante Erdöl-Erkundungsbohrung bei Otterstadt ist keine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich. Das hat das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) in Mainz entschieden. Die Behörde, die für die Zulassung der Probebohrung zuständig ist, begründet ihre Entscheidung damit, dass durch das Projekt „keine erheblich nachteiligen Umweltauswirkungen“ zu erwarten seien. Als wesentliche Gründe für diese Einschätzung nennt das Landesamt, dass es sich bei der Erkundungsbohrung um ein zeitlich begrenztes Vorhaben handele und keine Schutzgebiete tangiert werden würden.

Gegner fordern vollständige Prüfung



Gegner des Erdöl-Projekts, wie die Interessengemeinschaft „Kein Öl in Otterstadt“ und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Rhein-Pfalz-Kreis, hatten eine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung gefordert. Sie befürchten durch die Erdöl-Bohrung negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Bewohner von Otterstadt. Auch die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd hatte eine umfangreiche Prüfung mit Blick auf die Auswirkungen des Vorhabens gefordert. Hintergrund der SGD-Forderung ist die geplante Grünbrücke über die Autobahn 61 und der damit verbundene, vorgesehene Wildtier-Korridor zwischen dem Pfälzerwald und den Rheinauen. Die geplante Erdöl-Erkundungsbohrung liegt in dem vorgesehenen Korridor. Die SGD betonte damals, dass der geplante Wildtier-Korridor nicht durch die Erdöl-Förderung beeinträchtigt werden dürfe.

Konsortium will nach Erdöl suchen



Zwischen Otterstadt und Waldsee auf einem Grundstück an der Landesstraße 534 gegenüber der Sandgrube Heberger will das Konsortium aus den Unternehmen Neptune Energy und Palatina Geocon nach Erdöl suchen. Mit der Erkundungsbohrung soll herausgefunden werden, ob sich die Hinweise auf ein dortiges Erdöl-Vorkommen bestätigen und wie die Lagerstätte beschaffen ist. Das Konsortium fördert den Rohstoff bereits in Speyer. Sollten sich die Unternehmen nach der Erkundungsbohrung entscheiden, bei Otterstadt langfristig Erdöl zu fördern, muss laut dem LGB erneut geprüft werden, ob für die Erdöl-Förderung eine vollständige Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich ist.

x