Pfalz Daimler: Gewinn bricht weg, Werk Wörth stabil

Das Daimler-Lkw-Montagewerk im südpfälzischen Wörth zählt rund 11.000 Mitarbeiter. Foto: Daimler/frei
Das Daimler-Lkw-Montagewerk im südpfälzischen Wörth zählt rund 11.000 Mitarbeiter.

Der Gewinn von Daimler ist im ersten Halbjahr wegen Belastungen durch Zölle und weitere Sondereffekte eingebrochen. Das Daimler-Lkw-Montagewerk im südpfälzischen Wörth mit rund 11.000 Mitarbeitern profitierte dagegen von dem stark erhöhten Konzernabsatz bei Lastwagen. Der legte im ersten Halbjahr gegenüber der gleichen Vorjahreszeit um 13 Prozent auf 237.756 Einheiten zu. Das war die mit Abstand höchste Absatzsteigerung aller Daimler-Geschäftssparten. Ingo Ettischer, Standortverantwortlicher für das Mercedes-Benz-Werk in Wörth rechnet für den europäischen Markt im weiteren Jahresverlauf mit einem robusten Marktniveau und Verkäufen in der Größenordnung des Vorjahres.

100 000 Lkw aus Wörth



Der europäische Markt ist für das Werk besonders wichtig. Die Produktion in Wörth erreichte 2017 rund 100.000 (2016: 97.000) Lkw. Die Auftragsbücher des Werks Wörth seien weiterhin gut gefüllt, sagte Ettischer. Mit der Unterstützung zahlreicher Ferienarbeiter werde in den Sommermonaten ohne Pause produziert. In der Region ist Daimler der zweitgrößte industrielle Arbeitgeber nach dem Chemiekonzern BASF. Daimler beschäftigte außerdem in seinem globalen Ersatzteilelager in Germersheim 3100, und am Nutzfahrzeugmotoren-, Gießerei- und Busstandort Mannheim rund 8560 Mitarbeiter.

Zollsenkung in China belastet



Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Daimler-Konzerns sackte im ersten Halbjahr gegenüber der gleichen Vorjahreszeit um 21 Prozent ab. Das teilte der Stuttgarter Autobauer am Donnerstag mit. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 79,8 Milliarden Euro. Neben den Kosten für den Diesel-Rückruf des Vans Vito und anderer Modelle wegen der umstrittenen Abgasbehandlung nagte am Gewinn auch eine Zollsenkung im wichtigsten Einzelmarkt China.

Kunden verlangen niedrigere Preise



Die Zollsenkung gegenüber Europa ab Juli sorgte seit ihrer Bekanntgabe im Mai dafür, dass die Kunden ihre Käufe verschoben oder schon niedrigere Preise verlangten. Der dickste Brocken unter den Sonderfaktoren sind Kosten in Höhe von 418 Millionen Euro für die Schlichtung nach jahrelangem Streit mit der Bundesregierung wegen des verspäteten Starts des Mautsystems Toll Collect.

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