Pfalz-Ticker Chinesischer Eigentümer des Flughafens Hahn vor Verstaatlichung?

Bis 2017 hielt Rheinland-Pfalz Anteile am Flughafen Hahn.
Bis 2017 hielt Rheinland-Pfalz Anteile am Flughafen Hahn.

Der kriselnde chinesische Mischkonzern HNA, der 2017 die Anteile des Landes Rheinland-Pfalz am Hunsrück-Flughafen Hahn für 15,1 Millionen Euro erworben hatte, soll offenbar von der südchinesischen Provinz Hainan übernommen werden. Der Finanzagentur Bloomberg zufolge will die chinesische Regierung den hoch verschuldeten HNA-Konzern, der zeitweise auch an der Deutschen Bank beteiligt war, verstaatlichen. Dabei sollen vor allem die Luftfahrt-Aktivitäten, allen voran die Vorzeige-Beteiligung Hainan Airlines, versilbert werden. Chinesische Fluggesellschaften sind wegen der Reise-Beschränkungen im Zuge der Coronavirus-Epidemie derzeit in Schwierigkeiten.

HNA hält 82,5 Prozent der Hahn-Anteile, die zuvor Rheinland-Pfalz hatte, das Land Hessen noch 17,5 Prozent. Welche Folgen eine Verstaatlichung für den Hahn-Airport hätte, ist derzeit unklar.

HNA gehörte zu den aggressivsten Firmenaufkäufern Chinas und war im vergangenen Jahrzehnt auf eine mehr als 50 Milliarden Dollar teure Einkaufstour gegangen. Einer Pflichtveröffentlichung zufolge belief sich der Schuldenberg im Juni 2019 auf rund 100 Milliarden Dollar. HNA habe zwar das Geld, um seine Anleihen zu bedienen, sagte Warut Promboon, Chef-Analyst des Research-Hauses Bondcritic. Aber es stecke in den Beteiligungen und könne dort nicht einfach abgezogen werden. Wegen akuter Geldnot hatte HNA nach eigenen Angaben 2019 Lohnzahlungen hinausgezögert.

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