Pfalz Bevorstehendes Urteil im Kandel-Prozess: Dreyer hofft auf Beruhigung

Malu Dreyer nannte es unerträglich, dass die Tat von Rechten instrumentalisiert werde und damit Kandel auf den Kopf gestellt wür
Malu Dreyer nannte es unerträglich, dass die Tat von Rechten instrumentalisiert werde und damit Kandel auf den Kopf gestellt würde.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) erhofft sich vom Urteil im Prozess um die Messerattacke auf eine 15-Jährige in Kandel eine Beruhigung der aufgeheizten Lage im Ort. „Es ist natürlich die Hoffnung von uns allen, dass mehr Ruhe in Kandel einkehrt, wenn der Prozess beendet ist“, sagte Dreyer der Deutschen Presse-Agentur. Es sei unerträglich, dass rechte Kreise diese Tat instrumentalisierten und den Ort mit Demonstrationen auf den Kopf stellen würden.

Zwei Demos angemeldet



Für Samstag hatten zwei Gruppierungen Kundgebungen in der pfälzischen Gemeinde angekündigt. In Kandel war es immer wieder zu Protesten verschiedener politischer Gruppierungen gekommen, bei denen es auch Ausschreitungen gab. Am Montag um 9 Uhr will das Landgericht in Landau ein Urteil in dem Fall sprechen. Angeklagt ist ein mutmaßlich aus Afghanistan stammender Flüchtling. Abdul D. war der Ex-Freund von Mia und soll das Mädchen am 27. Dezember 2017 in Kandel erstochen haben. Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus.

„Sehr besonnen mit der Tat umgegangen“



„Man muss betonen, dass gerade die Stadt Kandel mit dieser schrecklichen Tat wirklich sehr besonnen umgegangen ist“, sagte Dreyer. „Es hat sich ein tolles Gemeinschaftsgefühl entwickelt. Der Bürgermeister, die Kirchen: alle haben zusammengestanden.“ Es gebe eine starke zivilgesellschaftliche Bewegung in Kandel, die sehr klar ausgerichtet sei - offen und tolerant, und nicht rechts. „Ich hoffe, dass es sich nach dem Urteilsspruch für die Rechten nicht mehr so anbietet, dass sie dort Demonstrationen abhalten und damit so viel Unruhe über diesen Ort bringen“, sagte die Ministerpräsidentin.

x