Pfalz Bad Dürkheim: Talstation-Ruine der Gondelbahn wird abgerissen

Final Countdown 167 Tage vor dem Wurstmarkt: Das Gerippe der Gondelbahn-Station wird auseinandergenommen. Foto: Franck
Final Countdown 167 Tage vor dem Wurstmarkt: Das Gerippe der Gondelbahn-Station wird auseinandergenommen.

„Final Countdown“ für die Dürkheimer Gondelbahn: Am Samstagvormittag haben die Abrissarbeiten an der Talstation begonnen, die als letztes Relikt der früheren Seilschwebebahn seit 37 Jahren den Wurstmarktplatz verunzierte. Ende vergangenen Jahres war ein letzter Versuch einer Mannheimer Investorengruppe, die Bahn nach so langer Zeit tatsächlich noch einmal in Betrieb zu nehmen, gescheitert: Das Risiko aus bau-, verfahrens- und privatrechtlichen Vorgaben heutigen Standards schien doch zu groß. Danach hatte auch Besitzer Peter Schwab ein Einsehen: Bereits beim Neujahrsempfang im Januar verkündete Bürgermeister Christoph Glogger in Abstimmung mit dem 79-Jährigen den Abriss der Ruine bis Mai. Dass es jetzt schon vor Ostern geschieht, ist ein schönes Überraschungsei für Bad Dürkheim - und womöglich ein Publikumsmagnet vor den Feiertagen.

Kompletter Abriss bis spätestens nach Ostern



Am Samstag lief 167 Tage vor dem nächsten Wurstmarkt zunächst die Demontage des Daches per Autokran an. Ob es am Montag direkt weitergeht, war von dem wie meist zugeknöpften Eigentümer nicht zu erfahren. Er sprach lediglich von einem „Termin, zu dem etwas fertig sein muss“. Bürgermeister Christoph Glogger sprach von einer Vereinbarung "nach Ostern". 

Die Geschichte der Dürkheimer Gondelbahn



Die Dürkheimer Gondelbahn, ab 1971 errichtet, hatte von 1973 bis 1981 jährlich rund 100.000 Fahrgäste über knapp 1,25 Kilometer vom Wurstmarktplatz ins Waldgebiet rund um den bekannten Felsen „Teufelsstein“ transportiert. Danach war sie nach gut zehnjährigem Rechtsstreit vom Bundesverfassungsgericht wegen unzulässiger Enteignung der Grundstückseigentümer entlang der Trasse in letzter Instanz stillgelegt worden. 2001 hatte der Sohn des damaligen Investors Otto Schwab sämtliche Grunddienstbarkeiten für die rund 80 Parzellen unter der Bahn notariell veraktet und strebte Wiederaufbau und Neubetrieb der Bahn an. Tatsächlich bekam er 2006 vom Landesbetrieb Mobilität die neuerliche Baugenehmigung, die er jedoch nie umsetzen konnte - teils wegen strengerer Auflagen, teils wohl auch mangels Geldgeber für das Vorhaben, das damals mit acht Millionen Euro Investitionssumme kolportiert wurde.

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